powered by Motorsport.com
  • 06.12.2017 14:39

BMW-Boss Jens Marquardt: "Entwicklung verläuft nach Plan"

BMW-Motorsport-Direktor Jens Marquardt war am Wochenende bei der Formel E in Hongkong zu Gast und spricht über den aktuellen Stand vor dem Werkseinstieg

(Motorsport-Total.com) - In einem Jahr startet BMW mit einem eigenen Werksteam in der Formel E. Bis dahin begnügt man sich wie in der Vorsaison mit der Partnerschaft mit dem Andretti-Team, das auf Werkspilot Antonio Felix da Costa setzt. BMMs Motorsport-Direktor Jens Marquardt spricht im Kurzinterview über die technische Entwicklung vor dem Einstieg und wie die Eckdaten des neuen Antriebs aussehen.

Titel-Bild zur News: Jens Marquardt, Michael Andretti

BMW bereitet sich mit Andretti auf den Werkseinstieg in die Formel E vor Zoom

Frage: "Herr Marquardt, die vierte Saison der Formel E hat begonnen. Wie waren Ihre Eindrücke in Hongkong?"
Jens Marquardt: "Der Saisonauftakt der Formel E vor der spektakulären Kulisse Hongkongs hat gezeigt, dass sich die Meisterschaft noch einmal weiterentwickelt hat und sich in die absolut richtige Richtung bewegt. Die Begeisterung für die Formel E ist riesig - bei den Fans, aber auch bei Fahrern und Teams."

"In Hongkong wurde die Fortsetzung der Partnerschaft zwischen BMW i und der Serie bekanntgegeben, zudem sammeln wir gemeinsam mit der Mannschaft von Michael Andretti weiterhin viele wertvolle Erfahrungen im Hinblick auf den BMW-Werkseinstieg zur Saison 5. Die Zukunft der Formel E sieht also sehr vielversprechend aus."

Frage: "Wie verläuft die technische Entwicklung im Formel-E-Projekt in München?"
Marquardt: "Die Entwicklung des BMW-eDrive-Antriebs für die Saison 5 verläuft nach Plan. Die ersten Dauerläufe des Antriebs auf dem Achsprüfstand sind schon erfolgreich abgeschlossen, wir sind mitten in der nächsten Entwicklungs- beziwhungsweise Optimierungsschleife."

"Die Formel E ist für uns ein Technologie-Labor für den BMW iNext und weitere Modellgenerationen von BMW i - mit vielen Schnittpunkten zwischen Motorsport- und Serienentwicklung. Dazu gehören die gemeinsam genutzten Prüfstände und Anlagen für den Prototypenbau. Das Formel-E-Entwicklungsteam ist in derselben Abteilung wie die Serien-Vorentwicklung verankert. Mehr als ein Viertel des Vorentwicklungsteams arbeitet am Formel-E-Projekt. Das zeigt, wie intensiv der Technologietransfer verläuft."


Nico Rosbergs Vlog: Besuch bei der Formel E

Nico Rosberg ist in Hongkong, um sich zum ersten Mal ein Formel-E-Rennen aus der Nähe anzuschauen - und er ist begeistert. Weitere Formelsport-Videos

Frage: "Können Sie bereits einige Eckdaten zum E-Antrieb nennen?"
Marquardt: "Es ist schon jetzt interessant, einige Werte im Vergleich zum Serienantrieb zu sehen: Das BMW-eDrive-System für die Formel E ist halb so schwer, dafür aber doppelt so leistungsstark - und das bei doppelt so hoher Drehzahl. Gegenüber einem Verbrennungsmotor werden die Drehzahlen sogar etwa vier Mal so hoch liegen. Die Ingenieure haben große Freude daran, sich voll und ganz auf die Performance und die Effizienz des Antriebs konzentrieren zu können. Dabei sammeln sie zugleich viele neue Erkenntnisse für die Serie. Auch aus technischer Sicht ist die Formel E ein großartiges Projekt."