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  • 02.10.2017 21:03

  • von Dominik Sharaf & Scott Mitchell

Mehrkosten für Formel-E-Teams: Halo sorgt für Verspätungen

Weil das neue Halo-Systems für die Saison 2018/2019 auf sich warten lässt, werden die Teams die Chassis wohl verspätet erhalten - Audi-Sportchef nimmt es locker

(Motorsport-Total.com) - Die Einführung des Kopfschutzbügels Halo bedeutet für die Formel-E-Teams eine Verzögerung der Fertigstellung der Autos für die Saison 2018/2019 um bis zu zwei Monate. Nach Informationen von 'Motorsport-Total.com' stellt Einheitszulieferer Spark seine neuen Chassis den Motorenbauern nicht wie geplant Anfang Januar zur Verfügung, sondern zu einem späteren Zeitpunkt - weil die Franzosen auf die endgültigen Halo-Designvorlagen von der FIA warten, die es bisher noch nicht gibt.

Titel-Bild zur News: Sam Bird, Felix Rosenqvist

Auch wegen Halo: Der Formel E stehen offenbar turbulente Zeiten bevor Zoom

Sollten die Chassis erst im Laufe des Februar kommen, müsste die Frist für die Homologation der Antriebe wahrscheinlich verschoben werden. Sie beginnt offiziell am 1. Februar und sieht eine physische Inspektion durch die Regelhüter am 1. Juli vor, ehe am 1. August die Zulassung erfolgen soll.

Ein umgekrempelter Zeitplan würde für die Teams Mehrkosten bedeuten. Schon jetzt soll eine siebenstellige Summe in ihrem gemeinsamen Entwicklungstopf stecken - auch wegen des Halos, das zuletzt für eine Kostensteigerung von rund 50 Prozent verantwortlich gewesen sein könnte.

Außerdem macht das System die Boliden schwerer - eine Achillesferse der zukünftigen Formel-E-Autos, die wegen ihrer größeren Akkus schon 40 Kilogramm abspecken mussten, um länger fahren zu können. Die geplante 888 Kilogramm Gesamtgewicht verkommen mit Halo zur Utopie, was die Motorenzulieferer zusätzlich unter Druck setzt - trotz zufriedenstellender erster Testergebnisse.


Fotostrecke: Das Fahrerkarussell der Formel E 2017/18

Bei der Jungfernfahrt im September lief das Spark-Chassis mit Akkus aus dem Hause McLaren tadellos. "Ich sehe es sportlich", sagt Audi-Sportchef Dieter Gass über das Tohuwabohu. "Es trifft jeden gleichermaßen. Man muss damit klarkommen. Alle haben großen Bahnhof gemacht und wollten alles so früh wie möglich. Aber man bekommt das Auto erst, wenn man es bekommt. Solange es jeder zum gleichen Zeitpunkt erhält, geht es nur darum, es hinzunehmen und hinzubekommen."