• 13.09.2017 13:24

  • von Norman Fischer & Benjamin Vinel

Neues Formel-2-Auto: Besseres Racing als in der Formel 1?

Der Technische Leiter der Formel 2, Didier Perrin, klärt über das neue Auto ab 2018 auf: Was man damit erreichen wollte und wieso Halo anfangs kein Thema war

(Motorsport-Total.com) - Nach sieben Jahren fährt die Formel 2 (endlich) in eine neue Zukunft. 2011 wurde der letzte Rennwagen in der damaligen GP2-Serie eingeführt, auch heute noch ist der Bolide aus dem Hause Dallara in der höchsten Nachwuchsklasse unterhalb der Formel 1 im Einsatz. In Monza wurde nun das neue Fahrzeug für 2018 präsentiert - und gegenüber 'Motorsport-Total.com' verrät Didier Perrin, der Technische Leiter der Serie, die Hintergründe.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn, Charlie Whiting

Das neue Formel-2-Auto soll den sieben Jahre alten Boliden ablösen Zoom

Auffällig ist vor allem die Anbringung des Kopfschutzes Halo. Die Formel 2 ist damit weltweit die erste Serie, die den Heiligenschein offiziell an einem Auto präsentiert hat. "Wir haben es (das Auto; Anm. d. Red.) nach den neuesten Sicherheitsstandards designt, damit es wie die Formel 1 aussieht. Das ist wichtig", betont Perrin und meint damit nicht nur das Halo-System sondern auch die anderen Spezifikationen des 620 PS starken Boliden.

Der F2 2018 besitzt neben einem 3,4-Liter-Turbomotor auch DRS, neue elektronische Kontrollsysteme und etwas mehr Abtrieb, um der Formel 1 so nah wie möglich zu sein. "Aber wir wollten nicht schneller werden", wirft Perrin ein. "Die Performance und Position der aktuellen Formel-2-Autos sind so ziemlich das, was die Fahrer brauchen, um sich auf die Formel 1 vorzubereiten", sagt er.

Ziel sei es daher nicht gewesen, das Auto auf ein höheres Geschwindigkeitsniveau zu bringen. Man wollte die Performance beibehalten, aber ein Auto bringen, das näher an der Formel 1 ist. Gleichzeitig wollte man das Auto aber so designen, dass es dem Vordermann mit minimalsten Störungen folgen kann, um gutes Racing zu ermöglichen. "Ich hoffe, dass es funktioniert", meint Perrin. Die Feuerprobe gibt es 2018.

Halo sei dabei übrigens im ursprünglichen aerodynamischen Konzept gar nicht einkalkuliert gewesen. Doch weil die FIA bei der Formel 1 plötzlich auf die Einführung drängte, musste auch die Rahmenserie nachziehen. Für den Technischen Leiter ist es aber eine gute Entscheidung: "Ich weiß, dass die Kräfte, denen Halo widerstehen kann, enorm sind. Das wird für ein kugelsicheres Cockpit sorgen", ist er überzeugt.


Das neue Formel-2-Auto: der F2 2018

"Ich glaube wirklich, dass die Kräfte, die Halo aushalten kann, unglaublich sein werden. Zumindest genauso viel wie der Überrollbügel - wenn nicht sogar mehr", stellt er dem System ein gutes Zeugnis aus. "Für die Fahrer ist das ein großer Bonus."