Trotz Kundenstatus: Mercedes hält Formel-E-Einstieg offen

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff betont, dass ein Formel-E-Einstieg trotz Kundenstatus weiter Thema ist: Nach Evaluation will man im Oktober entscheiden

(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hat bestätigt, dass die Formel E für den deutschen Hersteller weiterhin ein Thema ist, auch wenn man bei einem möglichen Einstieg 2018/19 vorerst als Kundenteam antreten müsste: "Die Regeln sind nun einmal, wie sie sind. Wenn wir uns entscheiden, in die Formel E einzusteigen, werden wir ein Kundenteam sein", betont der Österreicher im Rahmen der FIA-Sportkonferenz. "Es gibt keine andere Lösung."

Titel-Bild zur News: Toto Wolff

Toto Wolff möchte die Formel E weiter evaluieren Zoom

Die FIA hatte jüngst neun Hersteller für die fünfte Formel-E-Saison vorgestellt, zu denen Mercedes nicht gehört. Die Silberpfeile müssten daher zunächst den Antrieb eines Konkurrenten kaufen, bevor man ab 2019 einen eigenen Antrieb herstellen kann. Diese Option ließ Formel-E-Boss Alejandro Agag Mercedes für sein zweites Jahr offen.

Bis Oktober muss Mercedes sich entscheiden, ob man sein Startrecht, das man sich gesichert hat, auch wahrnimmt. Sollte man sich dagegen entscheiden, dürften die beiden freien Startplätze an andere Interessenten gehen. Porsche hatte etwa jüngst sein Interesse an der Elektromeisterschaft bekundet und könnte statt Mercedes in die Formel E einsteigen, doch laut Wolff spiele es keine Rolle, ob der Konkurrent aus Zuffenhausen dann den Zuschlag bekommen würde, wenn man selbst nicht möchte.

"Wir müssen unsere eigenen Entscheidungen für uns selbst treffen", winkt er ab. Gut vier Monate hat Mercedes dafür noch Zeit, und die will man sich auch nehmen. Erst im Oktober will man die Entscheidung fällen, ob Mercedes in die Serie einsteigt. "Im Moment erkunden wir die Formel E noch und versuchen, uns eine fundierte Meinung zu bilden. Es ist etwas komplett Anderes, aber sie haben großartige Arbeit geleistet, die Serie innerhalb weniger Jahre zu etablieren", so Wolff.


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Sollte sich Mercedes für den Schritt in die Elektromeisterschaft entscheiden, würden sie unter anderem auf altbekannte Konkurrenz treffen. Die DTM-Rivalen BMW und Audi (Abt) sind als Hersteller für die fünfte Saison eingeschrieben, genau wie andere internationale Hersteller wie Renault oder Jaguar.