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  • 21.06.2017 17:55

  • von Roman Wittemeier

Audi-Übernahme des Abt-Formel-E-Teams auf dem Weg

Audi setzt auf dem Weg zum Werksengagement die Übernahme des bisherigen Abt-Formel-E-Teams um: Warten auf Entscheidungen der Kartellbehörden

(Motorsport-Total.com) - Die Formel E erlebt einen ungebrochenen Boom, das Interesse von Herstellern an der ersten rein elektrischen Rennserie wächst stetig weiter an. Unter anderem Jaguar, Renault und DS (PSA-Konzern) sind bereits involviert, BMW steht ebenso mit einem Bein in der Szene wie Audi. Die Ingolstädter hatten im Oktober 2016 bei der Verkündung des Rückzugs aus der Le-Mans-Szene angekündigt, die Formel E künftig als vollen Werkseinsatz umzusetzen.

Titel-Bild zur News: Daniel Abt

Wie in DTM: Die Mannschaft von Abt soll Einsätze auch nach Übernahme machen Zoom

Schon in dieser Saison wurde die Zusammenarbeit zwischen Audi Sport und dem Abt-Formel-E-Team intensiviert. Die Rechte am Startplatz und die gesamte für den Einsatz notwendige Infrastruktur liegen jedoch immer noch in den Händen des privaten Teams aus Kempten. Dies soll sich bald ändern. Audi übernimmt die Formel-E-Operation von Abt komplett und kauft vor diesem Hintergrund die entsprechende Tochtergesellschaft von Hans-Jürgen Abt.

Damit der Formel-E-Startplatz, also auch die Nennung bei der FIA, auf Audi Sport übertragen werden kann, muss der Zukauf des Unternehmens Abt Formel E, unter dessen Dach das derzeitige Team Abt Schaeffler Audi Sport beheimatet ist, abgeschlossen sein. Dieser Prozess ist in Gang gesetzt, aber man braucht Geduld. Nach Informationen von 'Motorsport-Total.com' führt das Kartellamt aktuelle eine Prüfung unter Maßgabe der sogenannten "Fusionskontrollverordnung" durch.

Erst wenn es von den Behören grünes Licht gibt, kann der Transfer der Formel-E-Operation unter das Dach von Audi Sport stattfinden. Erst dann ist Audi wirklich werksseitig engagiert. Die begrenzte Zahl von Startplätzen ist Fluch für interessierte Hersteller, gutes Investment für derzeitige Teams und ein starkes Machtinstrument für die Formel-E-Macher. Neben Porsche sollen unter anderem auch Ferrari sowie die japanischen Hersteller Nissan und Toyota ernsthaft über eine Beteiligung nachdenken.