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Lucas di Grassi: Geld ausgeben darf nicht viel Vorteil bringen

Lucas di Grassi möchte die Kosten in der Formel E im Rahmen halten und plädiert daher für ein Reglement, bei dem es keinen Sinn hat, viel Geld auszugeben

(Motorsport-Total.com) - Mit dem vermehrten Einzug der Hersteller in die Formel E droht die Gefahr, dass die Kosten in der Meisterschaft explodieren. Schon die Formel 1 ist mit dem Hersteller-Boom in eine riesige Kostenspirale gelaufen, doch der Elektrorennserie soll das nicht passieren. In der ersten Saison hatte man noch Einheitsautos, was die Kosten niedrig hielt, seit der zweiten Saison wird die Entwicklung freigegeben - aber nur schrittweise.

Titel-Bild zur News: Lucas di Grassi

Lucas di Grassi macht sich Gedanken, welchen Weg die Formel E gehen soll Zoom

Zudem soll das Chassis auch in Zukunft einheitlich von Spark kommen, was zumindest die Ausgaben im Bereich Aerodynamik kontrolliert. Dennoch kann es vorkommen, dass ein Hersteller etwa signifikant viel Budget in die Entwicklung der Antriebe steckt, wie es derzeit schon von Renault praktiziert werden soll, die dem Feld seit Beginn der Saison 2015/2016 ein ganzes Stück voraus sind.

Lucas di Grassi, der die Entwicklung der Serie von Beginn an getragen hat, freut sich über den großen Zuspruch der Hersteller wie Renault, Audi, Citroen, Jaguar oder BMW und weiß, dass es ohne diese keinen Motorsport auf hohem Niveau geben würde. Dennoch mahnt der Brasilianer vor einer gefürchteten Kostenexplosion und wünscht sich Lösungen, um die Ausgaben unter Kontrolle zu halten.

An das Gelingen einer Budgetobergrenze glaubt der Abt-Pilot nicht, weil sich diese schlecht kontrollieren lasse. Stattdessen müsse die Formel E mit ihrem Reglement dafür sorgen, dass große Ausgaben keinen Nutzen für die Performance bringen würden: "Das Sportliche und Technische Reglement kann so geschrieben werden, dass die Kosten auf einem vernünftigen Niveau gehalten werden", sagt er gegenüber 'fia.com'.

Als Beispiel führt der Brasilianer die Batterien an, die ab der fünften Saison so weit sein sollen, dass sie eine komplette Renndistanz schaffen. "Ich glaube, dass es mittelfristig wichtig ist, dort einen Wettbewerb zwischen den Konstrukteuren zu haben", betont er angesichts der notwendigen Entwicklungen in diesem Bereich, doch wie dieser umgesetzt wird, ließe sich vielseitig gestalten.

"Ein Weg wäre, keine technischen Grenzen zu setzen, aber bei einem anderen könnte man beispielsweise die Dimensionen des Gehäuses vorgeben, die für alle gleich sind, zudem einen maximalen Output oder andere Restriktionen festlegen. Auf diese Weise könnte niemand das Zehnfache der anderen ausgeben, weil der Vorteil vermutlich nur minimal wäre", so di Grassi.


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Dass die FIA am Ende den richtigen Weg finden wird, daran hat er keinen Zweifel: "Sie machen einen sehr guten Job und arbeiten intelligent daran", betont der Vizemeister, "während sie gleichzeitig versuchen, die Verbindung zwischen der Technologie für die Rennstrecke und jener für die Straße zu erhalten."