Supertalent Lando Norris: In zwei Jahren in der Formel 1?
Mit dem McLaren-BRDC-Award konnte Lando Norris einen wichtigen Preis abräumen: Sein Weg in die Formel 1 scheint vorprogrammiert - 2017 muss er sich beweisen
(Motorsport-Total.com) - Er gilt als eines der außergewöhnlichsten zukünftigen Formel-1-Talente: Lando Norris. Der 17-jährige Brite wird schon als kommender Star gehandelt und wurde jüngst mit dem prestigeträchtigen McLaren-BRDC-Award ausgezeichnet, der an die aussichtsreichsten britischen Motorsportler vergeben wird: Auch David Coulthard, Jenson Button, Dario Franchitti oder Gary Paffett wurden einst damit ausgezeichnet.
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Die Karriere von Lando Norris verlief bislang vielversprechend Zoom
Der Preis bringt den Teenager näher an die Formel 1, denn neben der Ehre gibt es dafür auch einen Test in einem Formel-1-Boliden von McLaren sowie eine Simulatorrolle beim Team. "Darauf arbeite ich hin", sagt Norris gegenüber 'Motorsport-Total.com' auf das Thema Königsklasse angesprochen und hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: "Hoffentlich schaffe ich es in zwei bis drei Jahren in die Formel 1."
2017 steht für den Teen aus Bristol erst einmal der Schritt in die Formel-3-Europameisterschaft an, die als eine der wichtigsten Nachwuchsserien und Drehkreuz unterhalb der Formel 1 gilt. Die Formel Renault 2.0 NEC sowie den Formel-Renault-2.0-Eurocup hat Norris neben der Toyota-Racing-Serie 2016 für sich entscheiden können und damit ein einzigartiges Jahr feiern dürfen - jetzt muss er sich wirklich beweisen.
"Um Kontakte zur Formel 1 zu knüpfen, benötige ich ein sehr gutes Jahr in der Formel 3. Darauf schauen die Verantwortlichen, um zu sehen, wie gut ein Fahrer ist", weiß Norris, dass die Europameisterschaft der Schlüssel sein kann. Fahrer wie Max Verstappen und Lance Stroll schafften es aus der Serie direkt in die Königsklasse und dienen als Vorbild für die Karriere des Briten.
Juniorprogramm ja, Paydriver nein
Sein Ziel für die anstehende Saison ist klar: Neben einer sportlich guten Performance für Carlin in der Formel-3-EM will der 17-Jährige einen Draht zu verschiedenen Formel-1-Teams aufbauen. Er weiß, dass er am besten in ein Juniorprogramm kommen muss, "denn das ist einer der besten Wege in die Formel 1", wie er sagt.
Ob Ferrari, Mercedes, Red Bull oder McLaren, das wird abzuwarten sein. Zwar hat er durch seinen Award erste Beziehungen zu McLaren, doch andere Optionen hält er für vielleicht besser: "Bei Red Bull kann man eines von vier Auto bekommen, von daher gibt es mehr Möglichkeiten", überlegt er. "Bei Mercedes kann man in die Fußstapfen von (Esteban) Ocon oder (Valtteri; Anm. d. Red.) Bottas treten, und das ist einer der besten Möglichkeiten."
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Durch seinen Preis darf Lando Norris bald einen Formel-1-Boliden fahren Zoom
Dass gute Piloten wie Carlos Sainz dadurch aber jetzt in der Sackgasse stecken, weil das Topteam Red Bull langfristig blockiert ist, schreckt ihn dabei nicht ab, denn sonst gebe es nicht viele andere Wege nach oben - außer mit viel Geld. Doch das will Norris nicht: "Mir gefällt es nicht, wenn jemand nur durch Geld in die Formel 1 kommt. Klar kommt man nur rein, wenn man ziemlich gut ist, aber ich sehe das nicht als guten Weg an, sich selbst als Fahrer zu beweisen", sagt er.
Top 2 oder 3 reicht auch aus...
Natürlich würde sich Norris aber nicht gegen einen Sponsor wehren, wenn dieser ihn unterstützen möchte. Ein schlechtes Gefühl hätte er lediglich, wenn es sich bei dem Sponsor um seinen eigenen Vater handeln würde, der ihn zwar bis jetzt unterstützt hat, aber nicht als großer Geldgeber gesehen werden soll. Denn dann rutscht man womöglich schnell in eine Schublade namens Paydriver, die auch Lance Stroll erst einmal verlassen möchte.
Doch das ist für den 17-Jährigen noch Zukunftsmusik. Mit der Formel 1 und ihren Umständen beschäftigt er sich erst einmal noch nicht. Der volle Fokus des Briten, der seine ersten motorsportlichen Schritte auf dem Motorrad ging und als einziges Vorbild Valentino Rossi angibt, liegt auf der Saison in der Formel-3-EM, wo starke Konkurrenz auf ihn wartet.
Zum einen blickt die ganze Welt natürlich auf einen Mick Schumacher, der bei Prema in seine erste Saison geht, zum anderen wollen routinierte Piloten die Spitze angreifen. Trotzdem strebt Norris nach Erfolg, auch wenn es nicht unbedingt der Titel sein muss: "In die Top 2 oder 3 gegen Leute wie (Maximilian) Günther oder (Callum; Anm. d. Red.) Ilott zu kommen, die bei Prema sind und schon einige Jahre unterwegs waren, wäre schon gut", sagt er. "Dann wird man ziemlich gut aussehen. Wenn ich gewinne, dann noch besser."
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