powered by Motorsport.com

WMSC: Das ändert sich in Formel 3 und Formel 4

Das World Motor Sport Council hat Regeländerungen in den unteren Formelklassen beschlossen - In der Formel 3 dürfen die Fahrer künftig wieder mehr Jahre fahren

(Motorsport-Total.com) - Die FIA hat weiterhin ein Herz für den Nachwuchs - zumindest wenn man der offiziellen Pressemitteilung Glauben schenken darf. Tatsächlich gehen einige Regeländerungen hinsichtlich der Formel-3- und Formel-4-Meisterschaften in eine gute Richtung für junge Fahrer: In der Formel-3-Europameisterschaft dürfen sie beispielsweise künftig wieder bis zu vier Saisons bestreiten. Außerdem wurde Pirelli als exklusiver Reifenlieferant für den Formel-3-Weltcup in Macau ausgewählt.

Titel-Bild zur News: Pedro Piquet

Der Motorsport-Weltrat hat die Weichen für die Zukunft der Formel 3 gestellt Zoom

Die "Lex Rosenqvist", der in seinem fünften Formel-3-Jahr den Titel holte, wird wieder aufgeweicht. Die Regel, dass Fahrer nur noch maximal drei Saisons in der Formel-3-Topklasse absolvieren dürfen, sollte Fälle wie Rosenqvist verhindern. Doch die Einsicht setzte sich schnell durch, dass die FIA damit wohl etwas übers Ziel hinausgeschossen ist. Künftig dürfen Fahrer also wieder eine Saison mehr bestreiten, solange sie nicht über 25 Jahre alt sind.

Der Motorsport-Weltrat hat außerdem die Aufweichung der umstrittenen Regel bei Motorenstrafen durchgewunken. Künftig müssen fahrer nach einem Motorwechsel nur noch einmal statt dreimal um zehn Plätze zurück - sofern ein mechanisches oder elektronisches Problem die Ursache für den Wechsel war. Auch bei den Kosten wird angesetzt: Künftig wird in der Europameisterschaft ein Preisgeld von insgesamt 500.000 Euro ausgeschüttet. Von diesem profitieren die besten Fahrer der Meisterschaft, der beste Rookie und das beste Team. Wie genau der Pool aufgeteilt wird, steht noch nicht fest.

Noch wichtiger für die Kosten: Windkanaltests für Teams sind künftig verboten. Damit fällt eines der letzten Überbleibsel aus der Zeit, als die Formel 3 noch keine Spec-Serie war. Im Gegenzug verpflichtet sich Dallara, der Einheitslieferant für Formel-3-Chassis, den Teams alle aerodynamischen Daten des Fahrzeugs freizugeben. Davon erhoffen sich die Beteiligten eine signifikante Kostensenkung.

Beim Formel-3-Weltcup in Macau müssen sich die Teams größtenteils auf neue Rahmenbedingungen einstellen: Erstmals wird Pirelli die Reifen für das Weltfinale liefern, das 2016 zum ersten Mal ein offizielles FIA-Prädikat erhält. Die Formel-3-Europameisterschaft rollt auf Hankook-Reifen. Die andere Formel-3-Serie, aus der die meisten Piloten in Macau starten, nämlich die japanische Formel 3, vertraut auf Yokohama. Lediglich Fahrer aus der wiederbelebten britischen Formel 3 brauchen sich nicht umzugewöhnen, sofern sie in Macau starten wollen. Die BRDC-Meisterschaft fährt mit Pirelli.


Fotos: Formel-3-EM am Nürburgring


Auch in der Formel 4 gibt es Änderungen, die aber nur rein formaler Natur ist. Die Halteseile der Reifen müssen beispielsweise künftig sechs statt vier Kilojoule aushalten. Außerdem sind ein herausnehmbarer Sitz und eine Schaustoff-gepolsterte Kopfstütze Pflicht. Da aber die jetzigen Formel-4-Boliden sämtliche Bestimmungen ohnehin erfüllen, hat das keine Auswirkungen auf den Neuerwerb von Fahrzeugen. Ältere Modelle können mit einem Upgrade-Kit versehen werden.