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Emotionales Podium für Abt in Berlin: "Ein Megatag"

Daniel Abt ist nach seinem zweiten Platz beim ePrix von Berlin überwältigt, während Teamkollege Lucas di Grassi nach Rang drei auf den WM-Titel schielt

(Motorsport-Total.com) - Für Daniel Abt wurde am gestrigen Samstag ein kleiner Traum wahr. Ausgerechnet bei seinem Heimspiel in Berlin konnte der Deutsche mit Rang zwei sein bestes Ergebnis in der Formel E einfahren. Vor zahlreichen Fans in Reichweite des Alexanderplatzes durfte er vom Podest herunterjubeln, Champagner versprühen und sich feiern lassen. "Es war unglaublich. Ich musste fast ein wenig aufpassen, dass die Tränen nicht kommen, weil es so emotional war", strahlt Abt danach gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

Titel-Bild zur News: Lucas di Grassi, Daniel Abt

Lucas di Grassi und Daniel Abt feiern vor den deutschen Fans auf dem Podium Zoom

Der Kemptener war vom Event in der Berliner Innenstadt begeistert und hat sich speziell über den großen Zuspruch von Freunden, Familie und den Fans vor Ort gefreut: "Jeder wollte, dass es ein guter Tag wird. Nach dem Qualifying war die Laune schon sehr gut, und jetzt ist sie noch besser", lacht er. "Es war ein Megatag. Ich hätte ihn mir fast nicht besser vorstellen können."

Im Qualifying legte der junge Deutsche den Grundstein für den späteren Erfolg, als er sich auf Rang drei qualifizierte. Schon da wusste er, dass auch das Rennen einen Höhepunkt für ihn bereithalten kann, was er letztendlich auch beweisen konnte. Am Start konnte Abt Rang drei verteidigen und fand sich in Folge hinter Jean-Eric Vergne (DS Virgin) wieder, der ein paar Probleme mit dem Energiemanagement zu haben schien.

"Doch er hat sehr aggressiv verteidigt", schildert Abt. "Ich musste also eine überzeugende Attacke fahren, sonst wäre die Chance auf einen Unfall groß gewesen. Glücklicherweise kam ich vorbei und konnte eine Lücke aufreißen." Danach verlief das Rennen etwas ruhiger, bis er auf ein paar Überrundete traf: "Einige Jungs schienen nicht zu wissen, was eine blaue Flagge bedeutet. Es war wirklich lächerlich. Ich habe viele Sekunden verloren - speziell im zweiten Stint", ärgert er sich, weil plötzlich Nicolas Prost hinter ihm war.

Doch der Franzose fand keinen Weg vorbei, und auch Teamkollege Lucas di Grassi, der Prost überholen konnte, blieb hinter Abt - obwohl das Team eigentlich anderes im Sinn hatte. Und so konnte der 23-Jährige Rang zwei im Ziel behaupten und mit seinen jubelnden Landsleuten feiern: "Ich bin so glücklich für das Team, das mir heute ein großartiges Auto gegeben und einen tollen Boxenstopp durchgeführt hat", sagt er.

Lucas di Grassi feierte mit seinem Teamkollegen auf dem Podium: Nach einem durchwachsenen Qualifying und Startplatz acht drehte der Brasilianer im Rennen einmal mehr auf: Mit starken Überholmanövern und einem ebenfalls akkuraten Boxenstopp fuhr di Grassi auf den dritten Platz und zu seinem siebten Podiumsresultat im achten Saisonrennen. "Zuerst Gratulation an Daniel, der sich mit einem starken Qualifying und Rennen den zweiten Platz verdient hat", so di Grassi. "Ich habe heute das Maximale aus der Startposition herausgeholt. Wir können einmal mehr stolz auf uns alle sein."

Vor den letzten beiden Rennen liegt Lucas di Grassi jetzt einen Punkt vor Sebastien Buemi (Renault-e.dams), der das Rennen in Berlin gewann. In der Teamwertung liegt Abt nur elf Punkte hinter der französischen Equipe. Inklusive der Zähler für Pole-Position und schnellste Rennrunden werden in London am 2. und 3. Juli noch 60 Zähler vergeben. Lucas di Grassi: "Der größte Sieger des heutigen Tages ist der Formel-E-Fan: Er hat nicht nur ein fantastisches Event in Berlin erlebt, sondern darf sich jetzt auf ein wahnsinniges Finale freuen."


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Das Rennen über die Karl-Marx-Allee und den Strausberger Platz im Schatten des Fernsehturms auf dem Alexanderplatz war nicht nur wegen der ausverkauften Tribünen und des riesigen Rahmenprogramms ein voller Erfolg. "Kompliment und Gratulation an die Formel E und alle Organisatoren: Nach dem spektakulären Event in Paris vor einigen Wochen ist mit dem Rennen in Berlin ein weiteres Highlight gelungen", sagt Teamchef Hans-Jürgen Abt. "Wir lassen es jetzt erst einmal richtig krachen und legen dann alles, was wir haben, in das Wochenende in London."