Buemis wichtiger Sieg in Berlin: "Denke bereits an London"

Sebastien Buemi freut sich riesig über seinen dritten Saisonsieg in der Formel E, mit dem er die Meisterschaft mächtig spannend gemacht hat - Gedanken in London

(Motorsport-Total.com) - Für Sebastien Buemi und Renault-e.dams war der ePrix von Berlin ein ganz wichtiges Rennen. Ein Event vor Saisonende ist der Schweizer durch seinen Sieg wieder mitten im Meisterschaftsrennen. Ein einziger Zähler trennt ihn derzeit vom führenden Lucas di Grassi (Abt), der auf deutschem Boden hinter seinem Teamkollegen Daniel Abt nur den dritten Rang belegte und mehr denn je um seinen Titel in der Formel E bangen muss.

Titel-Bild zur News: Sebastien Buemi

Sebastien Buemi triumphiert beim Formel-E-Rennen in Berlin Zoom

Für Buemi kommt der erste Sieg seit dem dritten Saisonlauf in Punta del Este hingegen gerade zum richtigen Zeitpunkt. "Ich kann gar nicht ausdrücken, wie glücklich ich über dieses Ergebnis bin", strahlt der Schweizer nach dem Rennen. "Wir haben viele Punkte für die Meisterschaft bekommen, was ziemlich wichtig ist." Einziger Wermutstropfen: Der Versuch, die zwei Punkte für die schnellste Rennrunde zu holen, scheiterte. Damit wäre Buemi in der Meisterschaft vor di Grassi gewesen.

Doch bereits vor dem eigentlichen Rennen war alles für ein starkes Ergebnis des Vizemeisters bereitet. Lucas di Grassi hatte das Qualifying in den Sand gesetzt und war nur auf Rang zehn klassiert, bevor ihn die Gridstrafen für das Mahindra-Duo noch auf den achten Startplatz hievten. Buemi konnte derweil aus der ersten Startreihe losrollen - auch wenn er die drei Zusatzpunkte für die Pole nur denkbar knapp verpasste.

Doch schon in der ersten Kurve schnappte sich der Schweizer Polemann Jean-Eric Vergne (DS Virgin) und schien einem sicheren Sieg entgegenzufahren. Doch der Franzose konterte bereits eine Runde später und nahm Buemi die Führung wieder ab. "Ich bin ein großes Risiko eingegangen und habe viel Energie verbraucht. Irgendwann war ich an einem Punkt, an dem ich gesagt habe: 'Okay, mehr werde ich nicht verbrauchen'", schildert er, wieso Vergne wieder vorbeikommen konnte. "Wenn man zu viel verbraucht, dann bezahlt man dafür in den folgenden 15 Runden, also habe ich ihn ziehen lassen."

Doch weil Vergne eben genau diesen "Fehler" begangen hatte und in Folge mehr auf seine Energie aufpassen musste, nutzte der Renault-Pilot die Gunst der Stunde und ging nach sechs Runden wieder in Führung. Danach war für ihn der Weg zum Sieg beinahe geebnet. Vergne hielt die Konkurrenz noch etwas auf, sodass sich Buemi absetzen konnte. Dadurch konnte er mit dem zweiten Auto auch probieren, die schnellste Runde zu fahren, doch die blieb letzten Endes bei Mahindras Bruno Senna. "Darüber bin ich etwas enttäuscht, weil es zwei Punkte gebracht hätte", so der Schweizer.

Am Ende wurde es allerdings noch einmal eng, weil das Safety-Car nach einem Unfall von Loic Duval (Dragon) herausgeschickt wurde und das Feld kurz vor Rennende noch einmal zusammenführte. Den Zeitpunkt dafür kann Buemi allerdings nicht nachvollziehen: "Es gab viele Gelegenheiten für ein Safety-Car, weil überall Teile lagen. Aber sie haben es dann rausgeholt, wenn es nicht wirklich notwendig war", kritisiert er. "Sie hätten einfach das Auto zurückschieben können."


Formel E in Berlin

Doch Buemi konnte die Führung ins Ziel retten und sich so mächtig nah an Lucas di Grassi heranrobben, sodass in London ein spannendes Finale garantiert ist. "Wir sollten dieses Ergebnis genießen, denn das Team hat hart gearbeitet und einen fantastischen Job gemacht", lobt er. "Aber ich denke bereits an London und was wir dort tun müssen."