Vandoorne verteidigt GP2: "Eine gute Formel-1-Vorbereitung"

Obwohl Stoffel Vandoorne den direkten Aufstieg in die Formel 1 verpasst hat, verteidigt der GP2-Champion die Serie und nennt außerdem seine Favoriten für 2016

(Motorsport-Total.com) - Viele Jahre galt die GP2 als wichtigster Unterbau der Formel 1. Die ersten beiden Champions der 2005 eingeführten Serie hießen Nico Rosberg und Lewis Hamilton. Beide sind heute mehrfache Grand-Prix-Sieger, Hamilton gewann sogar bereits drei WM-Titel in der Königsklasse. Mit Timo Glock, Nico Hülkenberg, Pastor Maldonado und Romain Grosjean brachte die Serie bis 2011 noch vier weitere Champions hervor, die im jeweils kommenden Jahr den Sprung in die Formel 1 schafften.

Titel-Bild zur News: Stoffel Vandoorne

Stoffel Vandoorne dominierte die GP2, fand allerdings kein Formel-1-Cockpit für 2016 Zoom

Doch seitdem ist der Wurm drin. Seit der Saison 2012 schaffte kein GP2-Champion mehr den direkten Aufstieg in die Formel 1. Davide Valsecchi blieb 2013 nur die Testfahrerrolle bei Lotus, Fabio Leimer wechselte 2014 in die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) und Jolyon Palmer bleibt in der vergangenen Saison ebenfalls nur die Rolle des Lotus-Testpiloten.

Auch der neue GP2-Champion Stoffel Vandoorne hat den Sprung in die Formel 1 in diesem Jahr verpasst. Der McLaren-Testpilot muss sich ebenfalls mit einem Platz auf der Ersatzbank begnügen. Trotzdem möchte der Belgier seinen Traum von der Formel 1 nicht aufgeben. Der 23-Jährige will sich mit Einsätzen in der japanischen Super Formula fit halten und 2017 einen neuen Angriff auf ein Formel-1-Cockpit starten.

"Zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein"

Trotzdem drängt sich die Frage auf, ob die GP2 für junge Piloten noch immer ein attraktives Sprungbrett in die Königsklasse ist. "Ich denke nicht, dass es einen speziellen Weg in die Formel 1 gibt", erklärt Vandoorne auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com' und erklärt: "Wir haben bereits sehr verschiedene Wege gesehen und natürlich ist die GP2 eine gute Schule."

"Viele Champions waren später auch in der Formel 1 sehr erfolgreich", erinnert der Belgier an Piloten wie Rosberg und Hamilton und ergänzt: "Ich denke, dass es eine tolle Serie und eine gute Vorbereitung ist. Wir fahren auch mit Pirelli-Reifen, die denen in der Formel 1 sehr ähnlich sind. Ich denke, dass es noch immer eine gute Nachwuchsserie ist. Es geht einfach darum, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein."


Fotostrecke: Das Fahrerfeld der GP2 2016

"Es ist nie einfach, in die Formel 1 zu kommen. Selbst wenn du Meisterschaften gewinnst, gibt es leider keine Garantie", so Vandoorne, der bei ART 2016 durch Sergei Sirotkin ersetzt werden wird. "Er hatte eine sehr gute Rookiesaison und beendete die Meisterschaft auf Rang drei. Er hat einige starke Leistungen abgeliefert und kommt jetzt in ein tolles Team", lobt der GP2-Champion.

Viele Favoriten 2016

"Ich habe die Meisterschaft mit ART im vergangenen Jahr gewonnen und alle Rekorde gebrochen. Ich würde also sagen, dass der Druck jetzt ganz bei ihm liegt, es so gut zu machen wie ich", sagt Vandoorne mit einem Lachen und ergänzt: "Es gibt noch einige andere Piloten, die man auf der Rechnung haben muss. Wenn man sich die Fahrer anschaut, die vermutlich in der GP2 fahren werden, dann wird es sich wahrscheinlich zwischen ihm, Lynn und vielleicht Evans, Gasly und Rowland entscheiden."

"Es gibt viele große Namen dort und am Ende wird nur einer von ihnen die Meisterschaft gewinnen. Ich denke, dass am Ende der konstanteste Fahrer gewinnt", vermutet Vandoorne, der die Meisterschaft gleich in seinem zweiten Jahr in der Serie gewinnen konnte. Seine GP2-Debütsaison 2014 hatte der Belgier direkt auf einem starken zweiten Platz beendet.


Fotostrecke: Die Champions im Formelsport 2015

Daher glaubt Vandoorne, dass es theoretisch sogar möglich ist, sich gleich im ersten Jahr in der Serie zum GP2-Champion zu krönen. Er erklärt: "Es ist keine einfache Aufgabe, aber in meinem ersten Jahr war ich nah dran. Ich hatte ein gutes erstes Rennen, aber danach hatten wir in einigen Rennen Probleme. Das Ende der Saison 2014 war dann wieder gut. Ich denke daher, dass es möglich ist."