powered by Motorsport.com

Teamchef: "Formel E wie römisches Wagenrennen"

Aguri-Teamboss Mark Preston lobt die Arbeit der Formel E im Vergleich zur Formel 1 und findet, dass die Serie die fehlende Soundkulisse auf andere Weise ausgleicht

(Motorsport-Total.com) - Trotz großer Skepsis hat die Formel E der Formel 1 den Rang abgelaufen - zumindest was die Spannung im sportlichen Wettbewerb angeht. Während die Königsklasse durch die Einführung der Hybrid-Motoren, vorhersehbare Rennverläufe, fehlenden Sound und die Dominanz des Mercedes-Teams massiv an Kredit bei den Fans verloren hat, ist die Elektro-Alternative im Kommen.

Titel-Bild zur News: Start zum Formel-E-Rennen in Peking: Nicolas Prost vor Lucas di Grassi und Daniel Abt

Spektakel statt Langeweile: Die Formel E bietet Spannung wie im alten Rom Zoom

Die erste Saison der Formel E war an Spannung kaum zu überbieten, da sich der Titel erst in der allerletzten Runde in London entschieden hat - Lewis Hamilton stand in der Formel 1 hingegen bereits drei Rennen vor Schluss als Titelträger fest. "Irgendwann wird das ziemlich langweilig, und eigentlich sollten Sportteams da sein, um zu unterhalten", meint Aguri-Teamchef Mark Preston laut 'Motorsport Monday'.

Der Engländer weiß, wovon er spricht, immerhin war insgesamt zwölf Jahre lang selbst in der Formel 1 vertreten und dort bei Arrows, McLaren und Super Aguri angestellt. Er findet, dass die Königsklasse diesbezüglich viel von der neuen Formel E lernen kann: "Sie wurde mit einer reduzierten Anzahl an Mitarbeitern, Budgetgrenzen und Kontrollteilen erschaffen, um ein konkurrenzfähigeres Feld zu erhalten und damit für größere Aufregung bei den Fans zu sorgen."

Durch die sportliche Spannung würden die Fans auch darüber hinwegsehen, dass der Sound der Elektroboliden nicht mehr dem typischen Motorsport-Klischee entspricht. Während die Formel 1 durch ihr Hybrid-Modell an Ansehen eingebüßt hat, störe dieser Umstand in der Formel E niemanden: "Die Formel E ist wie römisches Wagenrennen", vergleicht Preston. "Es war ziemlich leise, dennoch war es ein berühmtes Spektakel, über das auch noch heute gesprochen wird."


Formel E: Sebastien Buemi siegt in Punta del Este

Die Höhepunkte des dritten Saisonlaufs der Formel E: Sebastien Buemi siegt in Punta del Este Weitere Formelsport-Videos

"Den Sport zu den Fans zu bringen, ihn anfassbar zu machen und ein Spektakel zu bieten anstatt ein lautes, aber langweiliges Rennen zu haben, ist der Knackpunkt dabei, die Formel 1 wieder aufregender zu machen", so der Aguri-Teamchef. Und all das habe die Formel E derzeit der Königsklasse voraus. "In der Formel E stehen die Fans im Zentrum der Show. Wir versuchen nicht nur traditionelle Motorsportfans anzuziehen, sondern auch solche, die generell an Sport interessiert sind und Einheimische in den Städten, die sich zuvor im Leben noch nie für Motorsport interessiert haben."