powered by Motorsport.com

Simona de Silvestro: Frauen müssen sich mehr beweisen

Simona de Silvestro kämpft bei der Formel E nicht mit mehr Vorurteilen als anderswo, weiß aber, dass sie sich als Frau mehr beweisen muss als ihre Kollegen

(Motorsport-Total.com) - Frauen haben in der Motorsportwelt einen ziemlich schwierigen Stand. In der Formel 1 hat es beispielsweise seit über 20 Jahren keine Frau mehr in einem Starterfeld gegeben. Die Formel E ist in dieser Hinsicht bereits weiter, denn hier durften mit Katherine Legge, Michela Cerruti und Simona de Silvestro gleich drei Damen in den Genuss von Rennkilometern kommen, doch sportlicher Erfolg hat sich bei keiner Pilotin bislang eingestellt.

Titel-Bild zur News: Simona de Silvestro

Simona de Silvestro wartet weiterhin auf ihren ersten Punkt in der Formel E Zoom

In mittlerweile zusammen elf ePrix-Einsätzen konnte weder Legge noch Cerruti oder de Silvestro in die Top 10 vorstoßen und zumindest einen Zähler ergattern. Zwei elfte Ränge in London in der vergangenen Saison und kürzlich in Punta del Este waren die bislang beste Platzierung, die auf das Konto von Andretti-Pilotin Simona de Silvestro gehen. Die ehemalige IndyCar-Pilotin wird voraussichtlich aber noch ein paar Chancen in diesem Jahr bekommen.

Doch auch wenn sie erst fünf Renneinsätze auf dem Buckel hat, fühlt sich de Silvestro in der Formel E bereits zuhause: "Ich fühle mich in der Serie wirklich wohl, und es ist gut für mich, dass ich nach so vielen Jahren wieder in einer europäischen Serie fahren kann", sagt sie gegenüber 'ePrix News". Sie spüre nicht, dass man irgendwelche Vorurteile in der Formel E gegen sie hätte, nur weil sie die einzige Frau im Starterfeld ist.

"Ich denke nicht, dass es in einer Serie mehr Vorurteile gibt als in einer anderen. Ich denke, dass sich eine Frau im Rennsport generell mehr beweisen muss als ein Mann", sagt sie. Dass sich die Schweizerin aber durchaus gegen die männliche Konkurrenz behaupten kann, hat sie in Amerika häufig bewiesen. Neben NASCAR-Pilotin Danica Patrick gehört sie zu den bekanntesten Rennfahrerin in den USA. Insgesamt fuhr sie fünf Jahre lang in der IndyCar-Serie und stand in Houston 2013 sogar als Zweite auf dem Podium.


Andretti: Präsentation von Teampartner Amlin

Das Andretti-Team stellt seinen neuen Teampartner Amlin vor. Weitere Formelsport-Videos

In die USA kehrt die 27-Jährige Anfang April zurück, wenn die Formel E ihren Lauf in Long Beach austrägt. Für sie ist es quasi eine Art Heimspiel, doch beinahe hätte sie ein echtes gehabt. Lugano stand kurz vor einem Deal und könnte in den kommenden Jahren den Weg in den Kalender finden. "Es gibt viel Interesse an der Formel E in der Schweiz, speziell da das Rundstreckenverbot für sie aufgehoben wurde. Es wäre ein großartiges Gefühl, einen Schweizer ePrix zu haben", sagt de Silvestro. "Das letzte Mal, dass ich in der Schweiz Rennen gefahren bin, muss mit zehn Jahren im Kartsport gewesen sein. Es wird also definitiv mal wieder Zeit."