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"Rallye-Fahrer" Robin Frijns: Trotz Unfall auf dem Podium

Robin Frijns sicherte sich wohl eines der kuriosesten Podien in der Formel E: Der Niederländer fuhr trotz Unfalls auf Rang drei und fühlte sich wie ein Rallye-Fahrer

(Motorsport-Total.com) - Es war wohl die kurioseste Fahrt, die je ein Pilot zu einem Formel-E-Podium hingelegt hat. Robin Frijns erlebte in Putrajaya ein Rennen mit Höhen und Tiefen. Der Niederländer zeigte bereits im Qualifying eine gute Leistung und durfte aus der vierten Startreihe ins Rennen gehen. Dort hielt sich der ehemalige Meister der Formel Renault 3.5 aus dem Tohuwabohu zunächst heraus, doch als er am Podium schnupperte, wendete sich das Blatt.

Titel-Bild zur News: Sam Bird, Lucas di Grassi, Robin Frijns

Robin Frijns durfte sich zusammen mit den Etablierten auf dem Podium freuen Zoom

Loic Duval schlich vier Runden vor Rennende mit gebrochener Aufhängung um den Kurs, und weil auch andere Konkurrenten zuvor ihre Probleme bekamen, war das Podest in Sichtweite. Frijns überholte in einem schnellen Linksbogen den wunden Dragon und lag auf Rang drei. "Leider war ich zu schnell, hatte eine Menge Untersteuern und sah, wie die Mauer immer näher kam", beschreibt er nach dem ePrix. Der Andretti fand sich in der Mauer wieder und war fortan mehr als krumm.

"Ich dachte schon, dass mein Rennen vorüber sei", sagt er. Auf der Geraden musste Frijns sein Lenkrad nämlich in den verbleibenden drei Runden nach rechts einschlagen, um überhaupt geradeaus zu fahren. Rechtskurven waren somit zwar kein Problem, doch sobald es linksherum ging, verlor der Niederländer viel Zeit. Hinter Lucas di Grassi, Jerome D'Ambrosio und Sam Bird lag Frijns ohnehin "nur" noch auf Rang vier, doch in der letzten Runde sollten sich die Ereignisse noch einmal überschlagen.

D'Ambrosio fuhr mit gebrochener Aufhängung ebenfalls in die Mauer und musste sich von Rang zwei wenige Meter vor dem Ziel verabschieden. Plötzlich lag Frijns doch wieder auf dem Podestrang, und den kaputten Boliden schleppte er tatsächlich mit einer halben Minute Rückstand noch auf Platz drei ins Ziel - drei Sekunden vor dem anstürmenden Stephane Sarrazin, der ihn in der nächsten Runde wohl geschnappt hätte, wenn das Rennen noch einen weiteren Umlauf angedauert hätte.

Doch so durfte Frijns über sein erstes Formel-E-Podium bei seinem zweiten Rennen jubeln. "Ich habe keine Ahnung, wie ich die letzten Runden überlebt habe. Mit meiner gebrochenen Aufhängung habe ich mich wie ein Rallye-Fahrer gefühlt", lacht er im Anschluss. "Ich machte weiter und wusste erst wo ich stand, nachdem mir mein Team gesagt hatte, dass ich auf dem dritten Platz ins Ziel gekommen sei."