Formel-E-Test Donington: Neuer Rundenrekord von Daniel Abt

(Motorsport-Total.com) - Daniel Abt hat die Konkurrenz am dritten Tag der Formel-E-Testfahrten in Donington mit einer Fabelzeit überrascht. Der Kemptener fuhr mit seinem Abt Schaeffler FE01 mit 1:30.250 Minuten einen neuen Rundenrekord und nahm der alten Bestmarke von Sebastien Buemi acht Zehntelsekunden ab. Der Deutsche war bereits in der Vormittagssession der schnellste Mann und schraubte den Rekord erst wenige Minuten vor Tagesende in den Asphalt.

"Als Buemi in der vergangenen Woche gesagt hatte, dass eine 1:29 möglich wäre, das hat mich wirklich motiviert", lacht Abt nach Tagesabschluss. Zwar ist das Vorhaben nicht ganz geglückt, dennoch ist es für ihn natürlich ein positiver Tag. "Wir sind nicht auf der Strecke stehengeblieben, das ist schon einmal die Hauptsache. Das heißt, dass ich einfach fahren konnte. Von der Performance her waren wir wirklich gut."

Auf Rang zwei folgte am heutigen Tag Nicolas Prost (Renault e.dams), dessen Zeit allerdings 0,771 Sekunden langsamer war als die von Abt. Nur weitere zwei Tausendstelsekunden langsamer war DS-Virgin-Pilot Sam Bird. Auf Rang vier folgte Dragon-Pilot Loic Duval, der inmitten einer engen Gruppe lag, denn zwischen Rang zwei und Rang acht lagen nicht einmal acht Zehntelsekunden. Einziger Ausreißer nach oben war eben nur Daniel Abt.

Was die Zeit wert ist, wird sich erst im Lauf der Saison zeigen, doch sie könnte schon einmal ein guter Indikator sein. Zwar dürften alle Teams noch nicht bei ihrem Performance-Maximum angekommen sein, doch dass sich die Teams absichtlich zurückhalten, glaubt Loic Duval nicht: "Ich bin nicht sicher, ob das jemand macht. Als Team muss man doch wissen, was man mit einem neuen Paket hat", so der Dragon-Pilot gegenüber 'motorsport.com'.

"Das gilt besonders für hier, da man nur ein wenig mit der Energie spielen kann. Vielleicht behalten manche etwas in ihrer Tasche, aber wir machen das mit Sicherheit nicht, weil es keinen Sinn ergeben würde", sagt Duval weiter. "Ich denke, im Großen und Ganzen sehen wir die wahre Pace hier, und es werden keine Spielchen gespielt."

Hinter Duval landete das Venturi-Duo Jacques Villeneuve und Stephane Sarrazin auf den Rängen fünf und sechs, dahinter folgten beide Mahindras von Bruno Senna und Neuling Nick Heidfeld. Einen guten Tag erwischte auch Debütant Nicolas Lapierre: Der Franzose fuhr am Nachmittag mit Abstand die meisten Runden (60) in seinem Aguri und wurde Neunter vor Vizemeister Sebastien Buemi (Renault e.dams), der nur sieben Umläufe schaffte, bevor er stehenblieb.

Die größten Sorgenkinder finden sich mal wieder am Ende des Feldes: Meisterteam NextEV konnte heute zumindest einige Runden drehen, doch die Zeiten von Oliver Turvey und Nelson Piquet jun. sind mit 6,5 und 7,2 Sekunden Rückstand noch nicht konkurrenzfähig. Noch schlechter erging es wieder einmal Andretti und Trulli: Simona de Silvestro wurde erneut von Software-Problemen gestoppt und löste bereits nach zwei Minuten die rote Flagge aus, Jarno Trulli konnte erneut keinen einzigen Meter fahren und steht vor einer schwierigen Aufgabe.

Die Zeiten vom dritten Testtag in Donington:
1. Daniel Abt (Abt) 1:30.250 Minuten
2. Nicolas Prost (Renault e.dams) +0,771 Sekunden
3. Sam Bird (DS Virgin) +0,773
4. Loic Duval (Dragon) +0,894
5. Jacques Villeneuve (Venturi) +0,943
6. Stephane Sarrazin (Venturi) +1,430
7. Bruno Senna (Mahindra) +1,446
8. Nick Heidfeld (Mahindra) +1,555
9. Nicolas Lapierre (Aguri) +2,444
10. Sebastien Buemi (Renault e.dams) +5,068
11. Oliver Turvey (NextEV) +6,523
12. Nelson Piquet jun. (NextEV) +7,210
13. Simona de Silvestro (Andretti) ohne Zeit
14. Jarno Trulli (Trulli) ohne Zeit