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Felix da Costa rät: Lieber Rennen opfern, als Rennopas holen

Antonio Felix da Costa hofft auf die Vernunft der Teams, dass sie trotz DTM-Handicap lieber einen Jungen wie ihn verpflichten, anstatt Fahrer am Karriereende zu holen

(Motorsport-Total.com) - Antonio Felix da Costa steckt derzeit in einer Zwickmühle. Der Portugiese hat noch keinen Vertrag für die kommende Formel-E-Saison und hat bei den Verhandlungen ein großes Handicap mit sich herumzutragen. Zwar seien seiner Aussage nach einige Teams am Rennsieger von Buenos Aires interessiert, doch Felix da Costa stellt klar, dass die neue Elektrorennserie nur zweite Wahl für ihn ist - denn als Hauptberuf ist er Werkspilot für BMW in der DTM.

Titel-Bild zur News: Antonio Felix da Costa

Antonio Felix da Costa ist zuversichtlich, weiter in der Formel E zu fahren Zoom

"Das ist das größte Problem", sagt der Portugiese im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Er muss der DTM die Priorität einräumen. "Ich kann nicht einer Serie den Vorzug geben, die brandneu ist und eine unsichere Zukunft hat - dann steht man am Ende vielleicht ohne etwas da", erklärt er über die Formel E. Darum steht auch bereits fest, dass der ehemalige Red-Bull-Junior den Saisonauftakt in Peking am 17. Oktober verpassen wird, weil zeitgleich das DTM-Saisonfinale in Hockenheim stattfinden wird.

Trotzdem gibt er sich bezüglich eines weiteren Engagements in der Elektrorennserie optimistisch: "Die Teams, mit denen ich spreche, wollen mich wirklich haben, aber das hält sie etwas zurück. Aber das kann ich total verstehen", sagt er über seine Situation. Aktuell sei er bei einem Rennstall nah an einer Vereinbarung, doch Genaueres möchte und kann er noch nicht bekanntgeben. "Aber ich bin zuversichtlich, dass die Verhandlungen klappen werden und ich im kommenden Jahr Formel E fahren werde."

Antonio Felix da Costa hatte in der Debütsaison einen starken Eindruck hinterlassen. Obwohl er aufgrund seines DTM-Clashs drei Rennen auslassen musste und sein Aguri-Team nicht mit der Konkurrenz mithalten konnte, landete er in der Gesamtwertung mit einem Laufsieg auf dem achten Rang. "Es ist sehr aufregend für mich und ich bin wirklich glücklich, dass ich Teil der allerersten Saison sein konnte. Es war ein interessantes Projekt, und es wächst enorm", so Felix da Costa.


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Der 24-Jährige gehörte dabei zu den "jungen Wilden", die das Fahrerfeld neben Veteranen wie Jarno Trulli und Nick Heidfeld ausgemacht haben, und hofft, dass die Teams trotz seiner DTM-Priorität auf Fahrer wie ihn setzen: "Die Formel E muss verstehen, ob sie nur Fahrer wollen, die komplett sind, 40 Jahre alt sind, mit dem Rennsport aufgehört haben und es eigentlich nur tun, weil sie nichts anderes haben, oder ob sie junge Fahrer wie mich oder (Daniel; Anm. d. Red.) Abt wollen, die in ihrer Karriere noch wachsen und die Formel E voranbringen."

"Es ist wichtig, ein oder zwei Rennwochenenden zu opfern, dafür aber diese jungen Namen in der Serie haben - und nicht die alten Jungs, die ihre Karriere fast beendet haben", baut Felix da Costa darauf, dass die Teams die Prioritäten zu seinen Gunsten richtig setzen. Einen ersten Test mit einem anderen Team - nicht Aguri - hat der Portugiese bereits absolviert und erkannt, dass die Serie im zweiten Jahr enorm zulegen wird. "Das Auto ist bereits zwei Sekunden schneller, und wird noch weiter zulegen. Es wäre schön, ein Teil davon zu bleiben."

Antonio Felix da Costa

Mit Aguri war es für den Portugiesen schwierig, sich auszuzeichnen Zoom

Und obwohl der ehemalige Aguri-Pilot die unsichere Zukunft der Formel E betont hatte, glaubt er doch an eine positive Entwicklung: "Ich hoffe, dass die Formel E viele Jahre weitermacht und ich Teil davon sein kann, denn ich denke, dass eine großartige Zukunft vor ihr liegt", sagt er. Jetzt muss er nur noch darauf bauen, dass ein Team auch über sein großes Manko hinwegsieht und für den zweiten Saisonlauf in Putrajaya seinen Platz warm hält.