GP2-Sprint Barcelona: Alex Lynn bezwingt Vandoorne

Alex Lynn hat seinen ersten Sieg in der GP2-Serie gefeiert und beim Sprint in Barcelona Stoffel Vandoorne bezwingen können - Premiere für Virtuelles Safety-Car

(Motorsport-Total.com) - Alex Lynn hat bei seinem vierten Start in der GP2-Serie seinen ersten Sieg einfahren können. Der amtierende GP3-Meister bezwang beim Sprintrennen in Barcelona Meisterschaftsleader Stoffel Vandoorne im direkten Duell und verwies den dominierenden Mann der ersten Saisonrennen auf den zweiten Rang, der damit allerdings seine Führung in der Tabelle weiter ausbauen konnte. Rang drei ging an Lynns Teamkollege Pierre Gasly.

Titel-Bild zur News: Alex Lynn

Alex Lynn konnte im vierten GP2-Rennen seinen ersten Sieg einfahren Zoom

Das Duell zwischen Lynn und Vandoorne kristallisierte sich bereits früh heraus: Am Start übernahm zunächst noch der Franzose Norman Nato (Arden) das Kommando, der vor Lynn, Raffaele Marciello (Trident) und Vandoorne führte. Doch Nato musste sich bereits in Runde sieben dem Angriff des Briten geschlagen geben, eine Runde später ging auch Vandoorne am Serienneuling vorbei, der aufgrund abbauender Reifen immer weiter zurückfiel.

Weil sich auch Raffaele Marciello durch einen Dreher hinter dem Virtuellen Safety-Car aus der Spitzengruppe verabschiedete, war die Bahn frei für einen Zweikampf um den Sieg. Lynn konnte den Abstand stets bei rund zwei Sekunden halten und wollte von seiner Crew in jeder Runde die neuen Abstände durchgesagt bekommen. Vandoorne versuchte mit seinen Reifen zu haushalten, um am Ende noch einmal einen Angriff starten zu können.

Vandoorne baut Gesamtführung aus

Allerdings fuhr der ART-Pilot nur einmal nah an den Führenden heran und zackte am Ende der Start- und Zielgerade einmal kurz aus. Doch daraufhin verschärfte Lynn noch einmal das Tempo und fuhr aus dem DRS-Bereich heraus. Einen ernsthaften Angriff gab es in den letzten Runden nicht mehr, sodass Lynn schließlich als ungefährdeter Sieger über den Zielstrich fuhr. Mit den 15 zusätzlichen Zählern schob er sich in der Gesamtwertung auf Rang vier vor.

Stoffel Vandoorne musste sich wie in Bahrain mit Rang zwei im Sprint begnügen, dahinter feierte Pierre Gasly seinen ersten Podestplatz in der GP2. Wie bei Vandoorne so wiederholen sich auch die Ergebnisse bei Alexander Rossi. Nach seinem dritten Platz beim gestrigen Hauptrennen wurde der Racing-Engineering-Pilot heute Vierter und fuhr damit das exakte Ergebnis wie in Bahrain ein.

Mit Rang fünf holte Artjom Markelow (Russian Time) seine ersten Punkte der Saison und gleichzeitig auch sein bestes Ergebnis in der höchsten Nachwuchsklasse unterhalb der Formel 1. Platz sechs ging an den Gesamtzweiten Rio Haryanto (Campos) vor Polemann Norman Nato. Den letzten Punkt sicherte sich Campos-Pilot Arthur Pic, der trotz einer Fünf-Sekunden-Strafe auf Rang acht fuhr.

Binder-Unfall sorgt für erstes Virtuelles Safety-Car

Die Strafe bekam der Franzose für ein kurioses Vergehen am Start, als er seinen Boliden wenige Meter hinter seinem eigentlichen Startplatz abstellte und dabei den hinter ihm stehenden Nobuharu Matsushita (ART) behinderte, der nicht richtig in seine Startbox fahren konnte und dabei das Auto abwürgte, weswegen die Rennleitung eine weitere Einführungsrunde anordnete. Schon vor dem Start erwischte es auch Mitch Evans (Russian Time), der auf der Runde in die Startaufstellung stehen blieb und das Rennen nicht angehen konnte.

Doch auch nach dem Start blieb es turbulent. Noch in der ersten Runde verhakte sich Rene Binder (Trident) mit seinem Ex-Teamkollegen Andre Negrao (Arden) und bog in die Mauer ab. Der Österreicher konnte aus seinem zerstörten Boliden aussteigen, sorgte aber für ein Novum: Zum ersten Mal war das neue Virtuelle Safety-Car im Einsatz, das nach dem Unfall von Jules Bianchi als neue Sicherheitsmaßnahme eingeführt wurde.

Rene Binder

Rene Binder sorgte unfreiwillig für eine Premiere im Motorsport Zoom

Der Schweizer Zoel Amberg wurde in einem unauffälligen Rennen für Lazarus 13. und war damit einen Platz besser als Hilmer-Pilot Nick Yelloly, der aus der Boxengasse gestartet war und auf Rang 14 landete. Teamkollege Johnny Cecotto jun. musste das Rennen mit technischen Problemen vorzeitig an der Box beenden.