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Piquets Sieg im Zeichen des Vaters: "Bedeutet mir eine Menge"

Nelson Piquet jun. spricht nach seinem Sieg von Long Beach von einem perfekten Wochenende und weiß um die historische Bedeutung dieses Erfolges

(Motorsport-Total.com) - Der Sport schreibt manchmal die seltsamsten Geschichten - und die Formel E ist in Long Beach definitiv um eine reicher geworden. Denn den ePrix an der Westküste der USA hat niemand anderes als Nelson Piquet jun. gewonnen. Was den ersten Sieg des China-Piloten so besonders macht: Genau auf dieser Strecke hat sein Vater vor fast genau 35 Jahren ebenfalls seinen ersten Sieg gefeiert - damals in der Formel 1.

Titel-Bild zur News: Nelson Piquet Jun.

Nelson Piquet jun. hat in Long Beach einen historischen Sieg eingefahren Zoom

Am 30. März 1980 siegte Piquet im Brabham-Ford souverän vor Riccardo Patrese und Emerson Fittipaldi und feierte den ersten von vielen weiteren Erfolgen in der Formel 1. Ähnlich souverän gewann nun auch Sohnemann Nelsinho, wenn auch nicht mit ganz so viel Vorsprung. Doch der Sieg in den Straßen Kaliforniens ging heute nur über den Brasilianer, der bereits am Start in Führung ging und das Rennen anschließend kontrollierte.

"Das ist hart zu glauben", jubelt er nach der Zieldurchfahrt. "Einfach alles hat funktioniert: Ich habe zum ersten Mal Fanboost bekommen, habe meinen ersten Sieg erzielt und habe mich am gesamten Wochenende wohl gefühlt. Ich hätte schon in Miami gewinnen können, aber jetzt haben wir es eben hier geschafft. Das bedeutet mir eine Menge", sagt er und verweist auf den Triumph seines Vaters vor 35 Jahren.

Piquet ist damit der sechste Sieger im sechsten Lauf der Formel-E-Saison. Bis auf eine Runde beim Boxenstopps führte er alle Umläufe an und konnte sich schon frühzeitig vom Rest des Feldes absetzen. Nie schien der Sieg des neuen Meisterschaftszweiten gefährdet, doch ein Missverständnis mit seinem Team habe ihn fast noch um den Erfolg gebracht, berichtet er.

"Vier oder fünf Runden vor Schluss hat mein Team gesagt: 'More coasting' (Energiespartechnik, bei der man das Auto in die Kurve rollen lässt; Anm. d. Red.), und ich habe 'no coasting' verstanden und habe weiter gepusht", erklärt er. Daraufhin habe sein Team ihm noch einmal eindringlich klar gemacht, dass er sparend fahren soll ("Maximum Coasting"). "Das hat mich ein wenig beunruhigt, aber eigentlich hatte ich alles unter Kontrolle", grinst er.

Durch seinen Erfolg in Long Beach konnte sich Piquet nun sogar auf Rang zwei der Meisterschaft schieben und liegt nur noch einen Zähler hinter Lucas di Grassi. Ist die Meisterschaft also wieder in den Gedanken? "Die ist immer in meinem Kopf", sagt er. "Am Anfang war alles etwas unklar, weil ich ziemlich spät dazugestoßen war, aber seit ein paar Rennen weiß ich, dass wir ein Kandidat sind." Das Rennen dürfte der beste Beweis dazu gewesen sein, auch wenn sein Vater nach dessen Sieg ein weiteres Jahr auf seinen Titel warten musste.