Die Rückkehr des Scott Speed: "Wie Fahrradfahren!"

Scott Speed hat bei seiner Rückkehr in den Formelsport für eine Überraschung gesorgt, doch der Einstieg fiel ihm nicht zu schwer - Nächste Ausfahrt in Long Beach?

(Motorsport-Total.com) - Es war die (beinahe) perfekte Rückkehr in den Formelsport, die Scott Speed am vergangenen Wochenende in Miami gelang. Der US-Amerikaner war seit seinem unrühmlichen Abgang bei Toro Rosso 2007 kein Rennen in einem Formelboliden mehr gefahren, umso erstaunlicher war sein zweiter Platz beim Formel-E-Rennen in Florida. Fast hätte Speed auch noch Rennsieger Nicolas Prost bezwungen und den einheimischen Fans eine wahre Märchenstory aufgetischt.

Titel-Bild zur News: Scott Speed

Scott Speed empfängt die Glückwünsche von Virgin-Boss Richard Branson Zoom

Doch auch mit Rang zwei ist Speed mehr als zufrieden: "Ich hatte vorher überhaupt keine Erwartungen", schildert der Andretti-Pilot gegenüber 'fiaformulae.com'. Nach der langen Pause hatte der 32-Jährige mit ein paar Anlaufschwierigkeiten gerechnet, doch irgendwie wirkte alles sofort wieder vertraut. "Es ist ziemlich erstaunlich, dass es irgendwie wie Fahrradfahren ist oder sich ein altes Paar Schuhe wieder anzuziehen", sagt er.

Ganz unvertraut war ihm der Formel-E-Bolide aber doch nicht. Bereits vor der Saison durfte er einmal bei Testfahrten in Donington dabei sein, seitdem habe sich das Auto allerdings bereits enorm verbessert, und ein Rennen könne man eh nicht mit Testfahrten vergleichen: "Im Rennen ist natürlich viel mehr Strategie im Spiel. Es ist wie eine Schachpartie, was ich sehr genossen habe", sagt Speed.

Der Amerikaner scheint in Miami auf den Geschmack gekommen zu sein. Nachdem er fast acht Jahre raus aus dem Formelsport war und sich in der Zwischenzeit in der NASCAR oder im Rallyecross versucht hat, hat ihn die Formel E mit ihrer Atmosphäre in den Bann gezogen: "Es ist echt nostalgisch, und es waren viele Gefühle im Spiel - wie zum Beispiel in die vorläufige Startaufstellung fahren, aussteigen, ein Handtuch und Wasser bekommen und mit den Ingenieuren reden", kennt er die Abläufe aus seiner Formel-1-Zeit noch sehr gut.


Formel E in Miami

"Dann waren da noch die zahlreichen Fans und die Richard Bransons dieser Welt, die herumgelaufen sind. Das ist Formelsport, und so etwas habe ich eine lange Zeit nicht gefühlt. Es war cool, diese ganze Erfahrung noch einmal zu erleben", so Speed. Vielleicht kann er dieses Gefühl auch beim nächsten Heimspiel in Long Beach (4. April) noch einmal erleben, wenn Andretti ihm noch eine Chance gibt. Vorstellen könnte er es sich: "Wenn es mein Zeitplan erlaubt, dann möchte ich darauf aufbauen, was ich gelernt habe."