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Nelson Piquet jun.: "Die Formel E endet nicht wie die A1GP!"

Nelson Piquet jun. ist überzeugt davon, dass die Formel E nicht die gleichen Fehler wie die A1GP-Serie begehen wird, und bescheinigt ihr eine großartige Zukunft

(Motorsport-Total.com) - Noch vor dem ersten Rennen im September des vergangenen Jahres wurde die Formel E von vielen Seiten belächelt. Besonders das Elektrokonzept, der fehlende Sound und Kuriositäten wie der Fanboost oder der Autowechsel während des Rennens nährten die Zweifler, die der Serie keinen Erfolg zutrauten. Selbst große Namen wie Sebastian Vettel winkten nur ab, als sie über die Formel E sprechen sollten.

Titel-Bild zur News: Nelson Piquet Jun.

Nelson Piquet jun. hat Erfolg - die Formel E langfristig ebenfalls? Zoom

Zwar sind bis jetzt erst vier Rennen gefahren, doch im Lager der Rennserie ist man sicher, dass man nicht den gleichen Weg wie beispielsweise die A1GP-Serie oder die SuperLeague Formula gehen wird, die mit neuartigen Konzepten begeistern wollten, allerdings bereits nach kurzer Zeit wieder in der Versenkung verschwunden waren. Genau diese Serien hatte sich Formel-E-Boss Alejandro Agag genau angesehen und versucht, die Fehler von ihnen zu vermeiden.

China-Pilot Nelson Piquet jun. ist einer der Fahrer der ersten Stunde. Auch der Brasilianer ist überzeugt davon, dass die Formel E nicht wie die A1GP-Serie auf dem Rennserien-Friedhof landen wird. Als Sieger des allerersten A1GP-Laufes der Geschichte vor zehn Jahren weiß er, wovon er spricht, wenn er die Serien vergleicht: "Sie hatten ähnlich viel Geld zur Verfügung, aber sie hatten keinen Plan", urteilt er bei 'Current E'. "Sie haben das Geld einfach rausgeschmissen und haben angefangen, links und rechts Dinge zu verändern."

Aber: "Die Formel E ist anders", sagt er weiter. "Es gibt einen großen Plan. Es werden viele Hersteller involviert sein, und man wird schnell wachsen." Denn schon für die zweite Saison ist in der Formel E ein enormer Entwicklungssprung angedacht. Mussten die Teams in der Debütsaison noch alle das identische Auto inklusive identischer Zulieferer nutzen, ist die Entwicklung ab der zweiten Saison freigestellt.


Formel E in Buenos Aires

Jeder Hersteller darf entwickeln, was er will, muss es der Konkurrenz aber zu angemessenen Preisen zur Verfügung stellen. Auch Piquets Team China Racing möchte in der Saison 2015/16 einer der Hersteller sein und spricht bereits mit potenziellen Partnern. "Viele Hersteller reden mit unserem Team", bestätigt Piquet. "Wenn wir mit einem Hersteller unterschreiben, dann schauen wir darauf, wie viel des Budgets wir in Batterien oder Antrieb investieren und wie groß die Unterstützung sein wird."

Die wichtigen Entscheidungen werden aber erst im Laufe des Jahres fallen, wenn auch das Reglement diesbezüglich noch im Detail festgezurrt wird. Ob Piquet dann noch Teil des Teams sein wird, ist aber unklar: "Ich bin nicht 100 Prozent sicher, ob ich jedes Rennen in dieser Saison fahren werde", sagt der ehemalige Formel-1-Pilot. Dies hänge nämlich nicht nur von seiner eigenen Leistung ab, sondern auch von der Sponsorensituation des Teams.


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"Es gibt einige Fahrer, die bereit sind, viel Geld für diesen Platz zu bezahlen", weiß Piquet und ist damit auch sportlich unter Druck. Doch genau da wusste der Sohn des gleichnamigen Formel-1-Weltmeisters zu überzeugen: Bei den vergangenen beiden Events in Punta del Este und Buenos Aires fuhr er jeweils auf das Podium und liegt damit auf Rang fünf der Gesamtwertung. Freiwillig räumen möchte Piquet sein Cockpit nicht: "Ich habe den Formelsport vermisst", sagt er nach seinem Abstecher in die USA. "Es fühlt sich großartig an, zu meinen Wurzeln zurückzukehren."