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Formel E für Nelson Piquet jun. "eine Art Meditation"

Nelson Piquet jun. erklärt, inwiefern sich die Elektrorennserie Formel E für die Fahrer von traditionellen Formelrennserien unterscheidet - Fehlender Sound kein Problem

(Motorsport-Total.com) - Mit Einführung der Elektrorennserie Formel E im Spätsommer des vergangenen Jahres mussten sich zahlreiche gestandene Rennfahrer an völlig neue Gegebenheiten gewöhnen. Das Einheitsauto Spark-Renault SRT_01E vermittelt den Piloten ein ganz anderes Fahrgefühl als es klassische Formel-Boliden mit Saug- oder Turbomotor tun.

Titel-Bild zur News: Nelson Piquet Jun.

Die Formel E sorgt auch ohne dröhnenden Sound für packendes Racing Zoom

"Man hört keinen Motor und die Reifen fühlen sich anders an", schildert Nelson Piquet jun. gegenüber 'Current E'. und erklärt, dass die Formel E für ihn mangels dröhnendem Motorensound in gewisser Weise "eine Art Meditation" sei.

Was bei den bisherigen Rennen nicht nur für die Piloten, sondern auch für Außenstehende deutlich wurde: Mit einem aggressiven Fahrstil lässt sich in der Formel E kein Blumentopf gewinnen. "Das Auto ist sehr empfindlich", sagt Piquet jun. und führt als ein Beispiel den großen Unterschied im Handling an, je nachdem, ob die Bremsen kalt oder heiß sind.

Wie der junge Piquet - aktuell Fünfter der Gesamtwertung - inzwischen herausgefunden hat, heißt die Zauberformel in der Formel E: "70 Prozent der Performance kommen über die Effizienz der Batterie, die übrigen 30 Prozent über die Mechanik."


Fotostrecke: Die Strecken der Formel E 2015/2016

So wird für den ausnahmslos aus Stadtkursen bestehenden Rennkalender die Abstufung der Gänge nicht verändert. Auch Veränderungen an den Stoßdämpfereinstellungen fallen flach. Stattdessen hält man an einem einmal gefunden mechanischen Setup weitestgehend fest und bedient sich mit Blick auf die unterschiedlichen Charakteristika der Stadtkurse eher der Aerodynamik, wie etwa dem Einstellwinkel des Heckflügels.

"In der Formel E herrscht einfach eine andere Denkweise", sagt Piquet jun. Das Rennfahren kommt dennoch nicht zu kurz, im Gegenteil. "Man ist voll konzentriert auf das Bremsen, auf diese Kurve, auf die nächste Kurve - einfach auf all die Kleinigkeiten, um eine gute Runde hinzulegen", beschreibt der Sohn des dreimaligen Formel-1-Weltmeisters Nelson Piquet und führt an, dass die Piloten den Sound nicht vermissen: "Man vergisst es einfach."