• 11.02.2015 15:54

Binder: "Bin zuversichtlich, dass es der richtige Schritt war!"

Eigentlich hatte Rene Binder schon fast mit der GP2 abgeschlossen, doch nach den Testfahrten mit Trident fasst der Tiroler nun noch einmal neuen Mut

(Motorsport-Total.com) - Seinen dritten Anlauf in der offiziellen Formel-1-Nachwuchsserie GP2 wird Rene Binder mit dem italienischen Erfolgsteam Trident bestreiten. Als Teamkollege von Sauber-Ersatzpilot Raffaele Marciello erhielt der 23-Jährige nach erfolgreichen Sichtungstests in Abu Dhabi den Vorzug gegenüber starker internationaler Konkurrenz.

Titel-Bild zur News: Rene Binder

Rene Binder geht 2015 mit Trident in seine dritte volle GP2-Saison Zoom

Frage: "Gratulation zu deinem neuen GP2-Vertrag! Trident erreichte 2014 mit Johnny Cecotto jun. immerhin Platz fünf in der Fahrerwertung."
Rene Binder: "Obwohl man sich in der GP2 ja nie auf alten Erfolgen ausrasten kann, bin ich ziemlich zuversichtlich, dass es sportlich der richtige Schritt war. Vor den Tests im November hatte ich mir bei Trident höchstens eine 50 zu 50 Chance ausgerechnet, aber ich bin einfach in dieses Auto eingestiegen und von Anfang an perfekt damit zurechtgekommen. Auch wenn man solche Testfahrten nicht überbewerten darf: Es war die fünftschnellste Zeit des zweiten Tages, das hat am Ende den Ausschlag für mich gegeben."

Frage: "Dein Teamkollege ist der ehemalige Formel-3-Europameister Raffaele Marciello, der erst kürzlich von Sauber als Test- und Ersatzpilot verpflichtet wurde und als größte italienische Formel-1-Hoffnung auch weiterhin von Ferrari gefördert wird."
Binder: "Raffaele ist mit Sicherheit einer der aktuell schnellsten Nachwuchsfahrer und damit auch einer der Mitfavoriten auf den diesjährigen Fahrertitel der GP2. Ich hoffe, dass wir gut zusammenarbeiten werden und ich mich dadurch als Fahrer weiterentwickeln kann."

Frage: "Inwieweit hast Du inzwischen eigentlich analysieren können, warum du 2014 nach einem guten Saisonstart doch weit hinter Deinen Erwartungen geblieben bist?"
Binder: "Fakt ist: Es sind Kleinigkeiten, die in der GP2 den Unterschied ausmachen, und ich habe bei Trident schon ein paar Dinge gelernt, die ich in dieser Form eigentlich nie beachtet hatte. Da geht es in erster Linie um den Umgang mit den neuen Reifen. Das heißt, wenn alles so läuft wie bei den Testfahrten, sollte es insbesondere im Qualifying besser laufen. Ich habe übrigens auch mein Training umgestellt, aber lassen wir uns einfach einmal überraschen."


Fotostrecke: Werdegang der deutschsprachigen GP2-Piloten

Frage: "Du hast bei Trident technisch kompetente Leute an deiner Seite, die teilweise sogar aus der fahrerischen Perspektive heraus mitwirken. Wie wichtig ist dieser Input?"
Binder: "Enorm wichtig. Rückblickend betrachtet war ich nach der letzten Saison doch ziemlich frustriert und gar nicht mehr sicher, ob eine dritte Saison in der GP2 überhaupt noch Sinn machen würde. Dann kam der Test und ich hatte auf einmal einen ehemaligen Fahrer am Funk, der mich quasi gelenkt und perfekt auf jede fliegende Runde eingestellt hat. Immens geholfen hat mir allerdings auch, dass mir meine Ingenieure ein Auto hingestellt haben, das meinem Fahrstil sehr entgegengekommen ist."

Frage: "Der neue GP2-Kalender umfasst wieder 11 Rennwochenenden, mit einem Heim-GP in Spielberg, aber einem großen Fragezeichen vor dem Grand Prix von Deutschland."
Binder: "Ich kann mir eigentlich gar nicht vorstellen, dass das Autoland schlechthin ohne einen Grand Prix auskommt und hoffe persönlich natürlich ganz besonders auf eine Lösung, weil ich sowohl den Nürburgring als auch Hockenheim zu meinen Lieblingsstrecken zähle."