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Punkte und Podest: Abt und Binder träumen von gutem Ende

Daniel Abt und Rene Binder möchten die GP2-Saison 2014 mit einem Erfolgserlebnis ausklingen lassen und hoffen schon auf ein gutes Resultat in Monza

(Motorsport-Total.com) - Nur noch drei Rennwochenenden, dann ist die GP2-Saison 2014 auch bereits wieder beendet. Nach Monza stehen nur noch die Läufe in Sotschi und Abu Dhabi ins Haus, bevor die GP2 ihre Pforten für den Winter schließt. Für die Piloten bedeutet das, dass sie noch insgesamt sechsmal die Chance haben, ihr Können unter Beweis zu stellen und sich für die Formel 1, eine weitere Saison in der GP2 oder eine andere Rennserie zu empfehlen.

Titel-Bild zur News: Daniel Abt

Daniel Abt will die Saison so fortsetzen wie zuletzt, träumt aber insgeheim vom Podium Zoom

Während sich Jolyon Palmer oder Felipe Nasr in der verbleibenden Zeit um den Titel balgen werden, haben die deutschsprachigen Piloten kleinere Ziele vor Augen. Daniel Abt ist seit dem vergangenen Wochenende der Bestplatzierte aus dieser Riege und konnte sich in Spa auf Rang zwölf der Gesamtwertung schieben. Mit vier Punktplatzierungen in Folge schwebt der Kemptener auf einem Hoch.

"Es war auf jeden Fall für alle im Team und für meine Motivation gut, dass die letzten vier Rennen so verlaufen sind", erzählt er im Interview mit 'Motorsport-Total.com'. Doch der Deutsche weiß auch, dass ihm Fortuna an den vergangenen beiden Rennwochenenden hold war. Trotz zweier mäßiger Qualifyings konnte Abt in den Hauptrennen durch die Umstände viele Plätze gutmachen und sich so für die Sprintrennen am Sonntag eine gute Ausgangsposition schaffen.

Doch der Hilmer-Pilot weiß, dass man nicht immer nur auf den Faktor Glück vertrauen kann. Daher will er sich besonders im Qualifying weiter steigern, wenn er sein Primärziel für die restlichen Rennwochenenden erfüllen will. Abt träumt vom Podium: "Das ist schon noch ein großes Ziel", sagt er. "Aber ich glaube, wichtig ist, dass wir noch drei erfolgreiche Rennwochenenden haben werden und gut punkten, damit wir die Saison mit einem Höhepunkt abschließen."

Doch dafür brauche es auch am Freitag im Qualifying endlich einmal eine gute Leistung wie beim Saisonauftakt in Bahrain, als Abt mit Rang drei hohe Erwartungen schürte. "Wenn man von hinten losfährt, ist es natürlich schwierig. Man kann nicht immer erwarten, dass es wie in Spa regnet oder ein Safety-Car kommt. Wir müssen schauen, dass wir uns da verbessern. Aber jeder ist sehr motiviert, und es war gut, dass die letzten vier Rennen so verlaufen sind, und ich hoffe, dass wir es so weiterführen können", so der Bayer.


Fotostrecke: Die Formel-1-Aufsteiger der GP2

Binder glaubt an Wende

Dass es so weiter geht wie bisher, dass hofft Rene Binder vor den finalen drei Wochenenden nicht. Der Österreicher erlebt derzeit ein schwieriges Jahr und zehrt ein wenig von seinen beiden Punkteplatzierungen aus Bahrain. Bei Arden hatte er auf ein erfolgreicheres Jahr gehofft, doch stets kamen ihm Umstände dazwischen - so räumte ihn zuletzt in Spa Artjom Markelow (Russian Time) ab, was sein Wochenende wieder einmal zerstörte.

"Es ist einfach nicht so gelaufen, wie wir wollten", stimmt er gegenüber 'Motorsport-Total.com' zu, gibt sich allerdings für die drei anstehenden Wochenenden optimistisch: "Ich denke, wir sind wieder auf einem guten Weg, und ich hoffe, dass wir hier in Monza eine Wende haben können." Zwar ist auch bei ihm das Qualifying bislang als größtes Manko anzusehen gewesen, doch für die Läufe in Italien rechnet er mit einer Verbesserung.

Rene Binder

Rene Binder hofft in der "Zwischensaison" auf so viele Punkte wie möglich Zoom

"Monza ist charakteristisch anders als zum Beispiel Budapest oder Spa, und deswegen sind die Karten in Monza wieder neu gemischt", sagt er und glaubt, dass es auf der Traditionsstrecke auf wenige Tausendstel ankommen wird. "In Spa lagen bereits 18 Fahrer innerhalb von einer Sekunde auf zwei Minuten - und in Monza haben wir deutlich weniger Kurven", analysiert er und baut darauf, dass die wichtigen Zehntel zu seinen Gunsten ausgehen werden: "Ich hoffe, dass wir dort vorne dabei sein können."

Mut macht ihm dabei ein Blick in die Geschichte: Vor zwei Jahren kam der Österreicher in Monza auf die Ränge 17 und 13, obwohl er gerade einmal sein zweites Rennwochenende in der GP2 bestritt. "Im vergangenen Jahr hatte ich dann im Training Probleme und war im Rennen dann gut unterwegs. Ich bin zuversichtlich, dass wir ein gutes Ergebnis erreichen können", gibt er sich optimistisch. Sein Ziel für die kommenden drei Rennwochenenden ist dabei klar: "So viele Punkte wie möglich."

Sotschi als große Unbekannte

Doch auf die Fahrer wartet nach Monza noch eine große Unbekannte: Das Rennen in Sotschi wird für alle Piloten Neuland sein, sodass niemand weiß, was er dort erwarten kann. Erfahrungen mit dem Kurs im Olympia-Ort sind bislang spärlich bis gar nicht vorhanden: "Ich habe mich mit Sotschi noch nicht so viel befasst, weil es doch noch ein bisschen weg ist, und man noch nicht einmal weiß, ob es auch wirklich stattfindet", erklärt Daniel Abt. "Man hört jeden Tag etwas anderes. Ich habe mir noch nicht so viele Gedanken über das Rennen gemacht."

Auch Rene Binder konnte noch keine Erfahrungen aus erster Hand sammeln, hat aber zumindest das Video von Sebastian Vettel gesehen, der in Sotschi um den Kurs fährt. "Ich habe danach gegoogelt und habe mir die Bilder von der Rennstrecke angeschaut - aber viel mehr habe ich auch nicht gesehen", sagt der Österreicher, will die Vorbereitungen aber noch intensivieren - wenn möglich: "Natürlich werden wir uns im Simulator vorbereiten. Die Modelle kommen jetzt erst vor Sotschi, ich glaube es wird ziemlich eng." Obwohl, fünf Wochen kann man sich zwischen Monza und Sotschi gut vorbereiten - außer man heißt Daniel Abt, dann heißt die nächste Verpflichtung erst einmal Peking, beim ersten Lauf der Formel E.