Merhi: "Mein Ziel ist immer noch die Formel 1"

Ex-DTM-Pilot Roberto Merhi hat wieder im Formelsport Fuß gefasst und die ersten Siege in der Renault-World-Series gefeiert - Der Spanier träumt von der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Roberto Merhi galt vor einigen Jahren als großes Nachwuchstalent, doch der Spanier schaffte bisher nicht den Sprung in die Formel 1. Der 23-Jährige dominierte die Saison 2011 der Formel-3-Euroserie und empfahl sich für höhere Aufgaben. Sein Weg führte ihn anschließend zu Mercedes in die DTM. Allerdings gestalteten sich die beiden Jahre in der Tourenwagen-Serie äußerst schwierig. Merhi fiel zudem auch oft durch Zwischenfälle auf. Die Debütsaison 2012 endete mit null Punkten.

Titel-Bild zur News: Roberto Merhi

Roberto Merhi kämpfte schon gegen Daniel Ricciardo und Valtteri Bottas Zoom

Für 2013 wurde der Spanier zu HWA transferiert und war einer der Junioren. Allerdings war auch dieses Jahr von Höhen und Tiefen geprägt. Beim Saisonfinale in Hockenheim fuhr Merhi ein starkes Rennen und eroberte Platz zwei. Allerdings kam dieses Ergebnis zu spät und er musste sich aus der DTM verabschieden. Über den Winter suchte Merhi nach Alternativen und wählte die Renault-World-Series.

Allerdings verlief das Comeback im Formelsport zunächst auch mehr als schwierig. Erst zu Beginn des Sommers kam Merhi in Fahrt. Zuletzt gewann er zwei der vergangenen drei Rennen und schob sich in der Meisterschaft auf Platz zwei. Damit ist er für die zweite Saisonhälfte der erste Verfolger von Red-Bull-Junior Carlos Sainz jun, der wahrscheinlich im kommenden Jahr in der Formel 1 fahren wird.

Nach dem Kartsport startete Merhi seine Formelkarriere in der Formel Renault 2.0. "Das war die richtige Entscheidung", blickt er heute zurück. "Im Kartsport hat man nicht immer gutes Material und es wurde immer schwieriger, zu gewinnen. Die Renault-Meisterschaft formt dich aber zu einem guten Fahrer. Man kann in vielen Rennen lernen." Schon im Alter von 16 Jahren machte Merhi auf sich aufmerksam.

Roberto Merhi

Ein zweiter Platz in Hockenheim blieb Roberto Merhis einzige DTM-Sternstunde Zoom

2008 verpasste er den Meistertitel in der "West European Series" der Formel Renault nur knapp gegen einen gewissen Daniel Ricciardo, der heute für Red Bull in der Formel 1 fährt und zuletzt auf dem Hungaroring seinen zweiten Grand-Prix-Sieg gefeiert hat. Im Eurocup der Formel Renault unterlag Merhi knapp Valtteri Bottas, der heute für Williams in der Formel 1 für Furore sorgt. Merhi war damals auf Augenhöhe mit den aktuellen Grand-Prix-Stars.

Die Zeit mit Mercedes

Kurz vor seinem 18. Geburtstag beeindruckte Merhi bei Testfahrten in der Renault-World-Series, bevor seine Karriere eine falsche Abzweigung nahm. "Nach meiner Saison in der Formel Renault 2.0 startete ich den Macao Grand Prix. Ich qualifizierte mich als Sechster", erinnert sich Merhi an ein entscheidendes Wochenende seiner Karriere zurück. "Das Rennen war zwar sehr schwierig, aber es zeigte, wie prägend diese Kategorie ist."

"Aufgrund meiner Performance wurde ich von Mercedes kontaktiert. Sie wollten mich unterstützen. Deshalb wechselte ich in die Formel 3. Wenn du 17 bist und dich ein Hersteller anruft, dann kannst du nicht nein sagen." Merhi überzeugte in der Euroserie und eroberte auch Podestplätze in der GP3. Das öffneten die Türe zur DTM. "Meine Zeit in der DTM war sehr schwierig. Wir hatten nicht das richtige Equipment für Siege. Viele Leute verließen das Team. Ich habe es nicht genossen, weil ich weit hinten war."

Roberto Merhi

In der Renault-World-Series trumpfte Roberto Merhi zuletzt groß auf Zoom

"Mit Ausnahme des letzten Rennens, wo ich als 21.startete und Zweiter wurde." Es war der einzige und letzte Lichtblick Merhis in der DTM. 2014 erfolgte dann der Neustart in der Renault-World-Series mit dem Zeta-Corse-Rennteam. "Zeta-Corse wollte mit mir testen, aber es war nicht sehr erfolgreich", meint Merhi über die Schritte zurück in den Monoposto. "Körperlich war ich für das Formelauto nicht fit genug, denn es gibt zu viel Abtrieb und zu viel Grip."

"Ich war sehr überrascht davon, wie schnell man mit diesem Auto fahren kann. Ich konnte mich aber darauf einstellen. Das Team war sehr interessiert an mir. Sie wollten ein Topteam werden. Sie lassen dich auch nicht alleine, denn sie treiben dich zu Höchstleistungen an. Es ist ein relativ neues Team, aber die Saison war bisher okay", meint Merhi. Allerdings soll es nur eine Durchlaufstation für sein ganz großes Ziel werden: "Es kommt etwas unerwartet, aber es ist sehr gut, denn die Formel 1 ist immer noch mein Ziel."