Nach GP2 und WSbR: Erobert DAMS auch die Formel E?

Jean-Paul Driot tritt zusammen mit Alain Prost als e.dams in der Formel E an und glaubt an seine "hochtalentierte Crew" - Französischer Fahrer nicht notwendig

(Motorsport-Total.com) - GP2, Renault-World-Serie, Porsche Supercup und bald auch Formel E: Das französische Team DAMS ist ein wahrer Allrounder unter den Motorsportteams und wird seinem Aktivitätenfeld in dieser Saison noch eine weitere Meisterschaft hinzufügen. Zusammen mit Formel-1-Legende Alain Prost formt Teamchef Jean-Paul Driot in der Formel E das Team e.dams, das die französische Flagge in der neuen Rennserie der FIA hochhalten wird.

Titel-Bild zur News: e.dams

e.dams kann mit Alain Prost einen der größten Namen in die Waagschale werfen Zoom

"Unsere Motivation, dieser Meisterschaft beizutreten, basiert auf unserer Leidenschaft für Motorsport und der Notwendigkeit, einen nachhaltigeren und umweltfreundlicheren Ansatz bei unserem Sport zu entwickeln", spricht Driot bei 'fiaformulae.com' über das neue Projekt seines renommierten Teams. "Motorsport muss sich an die Umweltveränderungen anpassen, und die Formel E bringt ein paar sehr konkrete Lösungen, die dabei helfen, eine neue Form des Racings zu entwickeln."

In den mittlerweile 26 Jahren seit Bestehen des Teams hat Driot schon viel erlebt - von zahlreichen Formelserien über den GT-Sport bis nach Le Mans. Doch die Formel E stellt die Franzosen nun vor eine völlig neue Herausforderung: "Jeder in der Meisterschaft wird beinahe von null anfangen. Es ist eine komplett andere Form des Rennsports, und damit gilt es umzugehen." Neben dem neuen Rennformat, das auf einen einzelnen Tag komprimiert ist, gilt es vor allem mit der neuen Technik und den neuen Boliden klarzukommen.

"Es wird viele neue Parameter geben, die wir zu verstehen und auszutüfteln haben, aber wir können auf unsere Erfahrung und das Wissen im Motorsport genauso vertrauen, wie auf unsere sehr erfahrene und hochtalentierte Crew", glaubt Driot, dass sein Team den neuen Herausforderungen gewachsen sein wird. Noch ist der Startschuss in die neue Saison noch nicht gefallen, doch am 15. Mai bekommen alle Teams einen Spark SRT_01E ausgeliefert. Dann beginnt auch die Arbeit für e.dams so richtig.


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Bis dahin muss Driot auf das vertrauen, was er bereits vom Boliden gesehen und gehört hat - und das scheint bislang ziemlich positiv zu sein. "Das Auto sieht vielversprechend aus", sagt der Franzose. "Es hat bereits 2.500 Kilometer ohne große Probleme absolviert, was für ein solch innovatives Gefährt ein ziemlicher Erfolg ist. Wir freuen uns schon darauf es zu testen, und das erste Feedback von unseren Fahrern zu bekommen."

Stichtag dafür ist der 4. Juli. In Donington werden dann die aller ersten Testfahrten der neuen Formel E abgehalten - mit einem Auto pro Team. Auf wessen Dienste e.dams in der Debütsaison setzen wird, das steht noch in den Sternen. "Wir reden noch mit einer Reihe von Fahrern", bestätigt Driot und betont, dass sein Team nicht zwangsläufig auf einheimische Fahrer aus Frankreich setzen wird: "Wir suchen nach schnellen, erfahrenen Jungs mit gutem technischen Hintergrund, um dem Team dabei zu helfen, das Auto zu verstehen."

Jean-Paul Driot, Romain Grosjean, Eric Boullier

Jean-Paul Driot (links) hatte auch mit Romain Grosjean schon etwas zu feiern Zoom

"Wenn man das Ein-Tages-Format berücksichtigt, dann glauben wir, dass das Feedback der Fahrer ein Schlüsselelement sein wird, um in der Meisterschaft erfolgreich zu sein", so Driot. Und erfolgsverwöhnt, das sind die Jungs bei DAMS ja sowieso. In der Formel Renault 3.5 gewann man im vergangenen Jahr den Meistertitel mit Kevin Magnussen, im Pendant GP2 die beiden Jahre zuvor mit Romain Grosjean und Davide Valsecchi ebenfalls. Warum sollte nicht also auch die nächste Formelserie den Erfolg bescheren?