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Finale furios: Razia siegt im Sprintrennen

In einer dramatischen Schlussrunde übernimmt Luiz Razia wenige Meter vor Ende des Sprintrennens der GP2 die Führung und siegt vor James Calado und Fabio Leimer

(Motorsport-Total.com) - In einer spannenden Schlussrunde des GP2-Sprintrennens in Valencia sicherte sich Luiz Razia (Arden) den Sieg. Der Brasilianer war der lachende Dritte des Zweikampfs zwischen James Calado (Lotus) und Fabio Leimer (Racing Engineering). Mit seinem dritten Saisonsieg verkürzte der Brasilianer in der Gesamtwertung den Rückstand auf Tabellenführer Davide Valsecchi (DAMS), der heute Zehnter wurde und ohne Punkte blieb, auf nur noch einen Punkte. Der Schweizer Simon Trummer (Arden) wurde Siebter.

Titel-Bild zur News: Luiz Razia

Luiz Razia gewann auf den letzten Metern das Sprintrennen in Valencia

Calado kam von der Pole-Position aus gut weg, doch den besten Start erwischte Marcus Ericsson (iSport), der von Position sieben aus vor der ersten Kurve schon auf Höhe des zweitplatzierten Nathanael Berthon (Racing Engineering) war. Ericsson wollte außen durch die 90-Grad-Kurve fahren, doch dem Schweden ging der Platz aus. Er blieb im Reifenstapel hängen, was eine Kettenreaktion auslöste. Hinter ihm konnten Vortagesseiger Esteban Gutierrez (Lotus), Stefano Coletti (Coloni) und Valsecchi nicht mehr ausweichen und fuhren aufeinander auf.

Die Rennleitung schickte während der Bergung der Fahrzeuge das Safety-Car auf die Strecke. Während Ericsson, Gutierrez und Coletti das Rennen aufgaben, fuhr Valsecchi mit beschädigtem Frontflügel an die Box, fiel durch den Reparaturstopp jedoch aussichtslos zurück. Nach drei Runden war die Strecke wieder frei, das Rennen wurde wieder freigegeben. Calado führte vor Rio Haryanto, Max Chilton (beide Carlin), Leimer und Giedo van der Garde (Caterham). Doch kaum hatten die Fahrer Gas gegeben, mussten sie das Tempo schon wieder drosseln.

Hektische Startphase

Noch auf der Start- und Zielgerade kollidierten Johnny Cecotto (Addax) und Jolyon Palmer (iSport) seitlich miteinander. Beide Fahrzeuge standen auf der Strecke, erneut kam das Safety-Car zum Einsatz und neutralisierte das Rennen bis zur fünften Runde. Calado behielt wieder die Führung, während es hinter ihm erneut turbulent herging. Berthon fuhr Fabio Onidi (Coloni) den Frontflügel ab, während Stephane Richelmi (Trident) sein Auto nach einem Kontakt mit Rodolfo Gonzales (Caterham) im Reifenstapel parken musste. Gonzales erhielt später wegen Überholens hinter dem Safety-Car eine Durchfahrtstrafe.

Nach der aufgeregten Startphase beruhigte sich das Rennen, Zweikämpfe und Positionsveränderungen waren Mangelware. Nach zehn Runden führte weiter Calado vor Haryanto, Chilton, Leimer, van der Garde, Razia, Berthon und Trummer. Die ersten acht Fahrer waren zu diesem Zeitpunkt nur durch 10,2 Sekunden voneinander getrennt.


Fotos: GP2-Serie in Valencia


Ende der 13. Runde wagte Haryanto in der letzten Kurve einen Angriff auf Calado und fuhr innen neben das Auto des Briten. Beide fuhren parallel über die Start- und Zielgeraden, doch Calado setzte sich vor der ersten Kurve auf der Innenbahn durch. Durch den Zweikampf schlossen Chilton, Leimer und van der Garde auf, nach 15 Runden lagen die ersten fünf innerhalb von 2,5 Sekunden. Chilton konnte in der Folge dem Tempo der beiden Spitzenreiter jedoch nicht folgen und geriet unter Druck von Leimer.

Starker Schlussspurt von Razia

Vier Runden vor Rennende ging Leimer am Ende der Gegengerade am Briten vorbei, während an der Spitze Haryanto einen Angriff auf Calado wagte. Haryanto verbremste sich jedoch und rutschte in das Fahrzeug von Calado. Während dieser das Rennen fortsetzen konnte, musste Haryanto seinen Carlin-Boliden mit beschädigtem Frontflügel abstellen. Calado behauptete die Führung, musste sich allerdings zahlreichen Angriffen von Leimer erwehren.

Razia überholte unterdessen van der Garde und Chilton und lag zwei Runden vor dem Rennende auf Rang drei. Es folgte eine Schlussrunde, die es in sich hatte. Leimer attackierte am Ende der Gegengeraden Calado, doch beide Fahrer verbremsten sich und mussten durch den Notausgang fahren. Leimer ging anschließend vom Gas, um Calado wieder vorbeizulassen. Diese Situation nutzte Razia aus, der an beiden Konkurrenten vorbeifuhr und wenige Meter vor dem Ziel in Führung ging.

Diese gab er nicht mehr ab, der Brasilianer gewann das Sprintrennen vor Calado und Leimer. Dahinter folgten Chilton, Berthon, van der Garde. Trummer gewann als Siebter zwei weitere Punkte, der letzte Zäher ging an Julian Leal (Trident). Fabrizio Crestani (Lazarus), der gestern im Hauptrennen einen spektakulären Überschlag hingelegt hatte, konnte das Rennen nicht aufnehmen. An seinem reparierten Fahrzeug traten während der Runde in die Startaufstellung technische Probleme auf.