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  • 10.04.2012 14:51

Van Amersfoort: "Haben keinen Heimvorteil in Zandvoort"

Die Formel-3-Cup-Saison 2012 beginnt in Zandvoort: Der niederländische Teamchef Frits van Amersfoort will von einem Heimvorteil aber nichts wissen

(Motorsport-Total.com) - Am ersten Mai-Wochenende startet der Formel-3-Cup in die Saison 2012 und feiert sofort eine Premiere: zum ersten Mal in der Geschichte ist man im niederländischen Zandvoort zu Gast. Die gut vier Kilometer lange Piste - direkt am Nordseestrand und 24 Kilometer westlich von Amsterdam gelegen - gilt als anspruchsvoll und nicht einfach zu meistern. Der Niederländer Frits van Amersfoort kennt sich dort aus wie in seiner Westentasche.

Titel-Bild zur News: Frits van Amersfoort

Frits van Amersfoort setzt im Formel-3-Cup 2012 drei Fahrzeuge ein

Im Interview spricht der Team von Van Amersfoort Racing über den vermeintlichen Heimvorteil in Zandvoort, über die Besonderheiten der Strecke, über die die Rangordnung im Team und über Gerhard Bergers Neffen Lucas Auer, der in diesem Jahr für Van Amersfoort an den Start geht.

Frage: "Frits, Van Amersfoort Racing hat beim Saisonauftakt quasi ein Heimspiel. Bringt das Vorteile?"
Frits van Amersfoort: "Nein, die Strecke ist für uns genau so neu wie für die anderen Teams. Vielleicht gibt es sogar einen Nachtteil gegenüber Lotus beispielsweise, die sind in den vergangenen Jahren immer mit der Formel-3-Euroserie in Zandvoort gewesen. Zudem kann man in Zandvoort wegen der krassen Lärmvorschriften mit einem Formel 3 nicht optimal testen. Viele Leute kennen diese Hintergründe nicht und glauben wir hätten hier einen Vorteil, den es leider nicht gibt."

Frage: "Bestimmt sind viele Gäste und Sponsoren in Zandvoort. Dies kann Motivation, aber auch viel Arbeit bedeuten. Ist das Team darauf vorbereitet?"
van Amersfoort: "Stimmt, wir werden in Zandvoort etwa 200 Gäste haben. Aber das ist kein Problem, wir sind gut vorbereitet und kennen dies aus der Vergangenheit."

Frage: "Wohl kaum ein anderes Team kennt die Strecke in Zandvoort so gut wie ihr. Wie oft im Jahr seid ihr in Zandvoort?"
van Amersfoort: "Mit unserem Formel-Renault-Team war Zandvoort immer eine fixe Nummer. Deswegen kennt Dennis van de Laar die Strecke natürlich sehr gut. Dennis wohnt zudem in Zandvoort und begann seine Karriere im nationalen Suzuki-Swift-Cup. er hat also viele Runden dort absolviert. Mit einem Formel-3-Auto sieht die Welt jedoch ganz anders aus. Ich persönlich habe viele, viele Erinnerungen an Zandvoort. Als kleiner Junge war ich schon 1966 dort, auch das erste Rennen als Teambesitzer fand in Zandvoort statt. Damals in der ganz populären Formel Ford 1600, später dann mit der Formel Opel und ein paar Mal sind wir auch beim Formel-3-Masters angetreten. Aber das ist schon lange her."

Frage: "Worauf kommt es in Zandvoort an, gibt es eine Schlüsselstelle. Wo kann man besonders viel Zeit holen oder auch sein Rennen verspielen?"
van Amersfoort: "Zandvoort ist eine Rennstrecke der alten Generation. Spät bremsen vor der 180-Grad Tarzanbocht, dann die schnelle Rechts Gerlach sind die schönen Kurven, die man von der Haupttribüne aus gut einsehen kann. Dann kommt die ganz schnelle Scheivlak-Kurve, die man mit über 200 km/h nehmen kann. Nicht nur schnell, sondern auch 'blind'. Die Schikane Audi S ist dann zwar eine langsame Kurve, aber hier ist wieder spätes Bremsen sehr wichtig. Zandvoort ist eine der schwierigsten und anspruchsvollsten Strecken der Saison 2012."

Frage: "Du setzt drei Fahrzeuge ein. Gibt es eine Nummer eins im Team?"
van Amersfoort: "Es gibt zwar nur ein Auto mit der Startnummer 1, doch die Positionen im Team sind für alle Fahrer gleich."

Frage: "Lucas Auer kommt aus einer erfolgreichen Rennfahrer-Familie. Kann ihm sein Onkel Gerhard Berger heute noch Tipps geben. Er ist ja seinerzeit auch Formel 3 gefahren. Sind die Autos noch vergleichbar?"
van Amersfoort: "Der Lucas liebt wie sein Onkel besonders die schnellen Kurven. Gerhard Berger ist in den Jahren 1983 und 1984 Formel 3 gefahren und ich weiß auch aus meiner persönlicher Erfahrung, das sich seit dem viel verändert hat. Nicht nur die Autos sind komplexer und schneller geworden, auch die gesamte Datenverarbeitung war damals noch in den Kinderschuhen. Lucas kann einige Tipps annehmen, doch seine fahrerische Entwicklung muss er zusammen mit uns selbst durchlaufen."