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  • 30.08.2009 11:34

  • von Stefan Ziegler

Van der Garde siegt in Spa

Der Niederländer Giedo van der Garde gewann das Sprintrennen der GP2 in Belgien - Nico Hülkenberg nach Startkollision außen vor

(Motorsport-Total.com) - Wehe, wenn sie losgelassen: Die GP2 bot am Sonntagmorgen in Spa-Francorchamps einmal mehr ein spannendes Sprintrennen. In 18 turbulenten Runden behielt Giedo van der Garde (iSport) die Oberhand, nachdem sich viele Favoriten schon in den ersten Umläufen gegenseitig eliminierten. Spitzenreiter Nico Hülkenberg (ART) hatte ebenfalls früh Feierabend, denn es krachte schon beim Start.

Titel-Bild zur News: Giedo van der Garde, Roldan Rodriguez

Roldan Rodriguez und Giedo van der Garde hatten viel Spaß auf dem Podium

Weil Pole-Sitter Edoardo Mortara (Arden) nicht besonders gut von der Linie wegkam, stauchte sich das Feld hinter den Führenden zusammen. Dani Clos (Racing Engineering) verfehlte prompt den Bremspunkt vor La Source und nahm drei seiner Konkurrenten mit ins Aus. Neben Hülkenberg mussten auch Lokalmatador Jérôme D'Ambrosio und Luca Filippi (Super Nova) die Segel streichen.#w1#

Van der Garde geht gleich in Führung

Während für Hülkenberg das Rennen also schon nach wenigen Metern verloren war, gewann van der Garde den zweiten GP2-Lauf auf dem Weg zur ersten Kurve: Der niederländische Rennfahrer zeigte wieder einmal einen wahren Blitzstart und war sofort an seinen Rivalen vorbei. In den aufregenden ersten Runden verteidigte der iSport-Pilot seine Führung und kontrollierte fortan das Renngeschehen.

Hinter dem 24-Jährigen ging es allerdings munter zur Sache: Pastor Maldonado (ART) machte schon in der Anfangsphase mächtig Druck auf Mortara und setzte sich am Ende der langen Kemmel-Geraden neben seinen Gegner - auf der Außenbahn. Im folgenden Rechtsknick kam es prompt zu einer Berührung der Kontrahenten, wobei beide Nachwuchsfahrer den Weg in die Wiese antreten mussten.

Dani Clos, Nico Hülkenberg

Dani Clos räumte schon in Kurve eins Spitzenreiter Nico Hülkenberg vom Kurs Zoom

Maldonado beendete sein Rennen nur wenige Sekunden später im Reifenstapel, Mortara erwischte hingegen wieder Asphalt - aber auch das DAMS-Auto von Kamui Kobayashi. Der Japaner drehte sich, konnte aber genau wie Mortara weiterhin am Rennen teilnehmen. Die Rennleitung verordnete den Fahrern aber umgehend eine Verschnaufpause und schickte das Safety-Car auf die Strecke.


Fotos: GP2-Wochenende in Spa


Petrov holt sich den letzten Punkt in Spa

Nachdem alle Unfallfolgen beseitigt waren, gingen die GP2-Piloten in Runde fünf wieder auf die Reise. Doch auch dieses Mal sollte der Friede im Starterfeld nicht lange anhalten: Lucas di Grassi (Racing Engineering) wollte sich Mortara in der Bus-Stop-Schikane zur Brust nehmen, verschätzte sich dabei aber gewaltig. So räumte der Brasilianer gleich beide Fahrzeuge von der Piste und ins Aus.

In der ruhigeren Schlussphase blieben große Positionsverschiebungen aus. Einzig Vitaly Petrov (Campos) machte noch einige Plätze gut. Der russische Titelkonkurrent von Hülkenberg ging wenige Umläufe vor Schluss noch an seinem Teamkollegen Davide Valsecchi vorbei und sicherte sich mit Rang sechs wenigstens einen Punkt. Doch damit waren die vordern Ränge endgültig bezogen.

Van der Garde sauste nach 18 souveränen Runden als Erster über Start und Ziel, Piquet-Pilot Roldan Rodriguez wurde solider, aber unauffälliger Zweiter. Rang drei ging an Diego Nunes (iSport), der sich erfolgreich gegen den starken Sergio Perez (Arden) durchsetzen konnte. Davide Rigon (Trident) holte mit Position fünf seine beste GP2-Platzierung, Campos-Fahrer Petrov beschloss die Punkteränge.

Giedo van der Garde

Giedo van der Garde kontrollierte das Renngeschehen in Spa-Francorchamps Zoom

An der Reihenfolge in der Gesamtwertung änderte sich dadurch freilich nicht viel: Nico Hülkenberg (ART/83 Punkte) führt nach wie vor deutlich vor Vitaly Petrov (Campos/56) und kann schon beim kommenden Rennwochenende in Monza eine Entscheidung im Titelrennen herbeiführen. Auf den weiteren Plätzen folgen Lucas di Grassi (46), Romain Grosjean (45) und Pastor Maldonado (36).