Kurioser Vorfall stoppt Piquets Rückkehr an die Spitze

Nelson Piquet jun. konnte im Qualifying von Hongkong wieder an die Spitze fahren, doch den Sieg verhinderte ausgerechnet ein hinten liegendes Fahrzeug

(Motorsport-Total.com) - Mit einem kuriosen Fehler wurde das bis dato starke Rennen von Nelson Piquet jun. in Hongkong zerstört. Der Brasilianer hatte sich vor seinem Teamkollegen Oliver Turvey überraschend für die erste Startreihe des Formel-E-Saisonauftakts in Hongkong qualifiziert und das Rennen auch souverän angeführt, als ein Fahrfehler von Jose-Maria Lopez (DS Virgin) Piquet gleich in mehrfacher Hinsicht ins Verderben stürzte.

Titel-Bild zur News: Nelson Piquet Jun.

Nelson Piquet jun. hatte das Geschehen zunächst im Griff Zoom

Denn Lopez blockierte bei seinem Unfall in der umgebauten Schikane die Strecke und irritierte den NextEV-Piloten, der selbst in die Mauer auswich und seine Führung abgeben musste. "Ich konnte eigentlich eine gute Lücke herausfahren, aber ich hatte keinen Platz, um Lopez auszuweichen - das hätte jedem passieren können", hadert der ehemalige Formel-1-Pilot, der allerdings immer noch auf Rang drei lag.

Doch in der anschließenden Safety-Car-Phase patzte sein Team strategisch und holte Piquet zu spät zum Autowechsel an die Box. "Wir haben den Boxenstopp einfach in der falschen Runde gemacht", sagt Piquet, der dabei hinter das Feld zurückfiel, das schon früher an die Box kam und durch das Safety-Car keine Zeit verlor. "Wir müssen uns jetzt darauf konzentrieren, dass wir das Beste aus Auto und Strategie holen", fordert Piquet.

Denn zumindest kann man bei NextEV mit einem positiven Grundgefühl aus Hongkong abreisen. War der Rennstall im Vorjahr noch hoffnungslos unterlegen, so hat die erste Pole-Position von Piquet gezeigt, dass mit dem neuen Antrieb eine Menge mehr drin ist. "Wir haben im Qualifying definitiv eine gute Pace, was ermutigend ist", meint Oliver Turvey, der im Laufe des Rennens aber bis auf Rang acht zurückfiel.

"Wir müssen noch auf die Effizienz schauen und darauf, wie wir im Rennen mehr Energie sparen können", so der Brite. Das sieht auch Performance-Ingenieur Gerry Hughes so: "Wir müssen unsere Schwächen analysieren, um sicherzustellen, dass wir unsere Qualifying-Pace auch in Podestplätze umsetzen können. Obwohl wir viele positive Dinge mitnehmen können, haben wir vor Marrakesch eine Menge Hausaufgaben."