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"Historischer Meilenstein": Mahindra das Team der Stunde

Mahindra war beim Formel-E-Event das Team des Wochenendes: Ein Sieg, eine Pole und drei Podestplätze sprechen für sich - Die Leistung soll nun zementiert werden

(Motorsport-Total.com) - "Wir sind im Moment die, die es zu beachten gilt", tönt Felix Rosenqvist nach dem Sonntagsrennen der Formel E in Berlin. Und der Schwede hat allen Grund dazu: Denn sein Mahindra-Team war die Mannschaft des Wochenendes. 62 Punkte konnten die Inder holen, dabei gleich drei Podestplätze und sogar den ersten Sieg durch Rosenqvist einfahren. "Das Wochenende war wirklich fantastisch", strahlt er.

Titel-Bild zur News: Felix Rosenqvist, Nick Heidfeld

Mahindra war mit Sicherheit das glücklichste Team des Wochenendes Zoom

Mahindra war in Berlin in jeder einzelnen Session konkurrenzfähig. Im Qualifying konnte man schnelle Runden fahren, dreimal in die Superpole einziehen und die Pole-Position am Sonntag holen. "Das Auto hat sich einfach fantastisch angefühlt", schwärmt Rosenqvist. "Es ist Runde für Runde konstant konkurrenzfähige Zeiten gefahren. Das will man in der Formel E."

Vor allem am Samstag konnte man glänzen. Für ihn und Nick Heidfeld gab es die Ränge eins und drei - der Deutsche stand dabei zum dritten Mal hintereinander auf dem Podium. "Es hat sich gar nicht seltsam angefühlt, dort oben zu stehen", meint Rosenqvist, weil wir schon zum dritten Mal in Folge dort waren." So langsam aber sicher hat sich der indische Rennstall zum Spitzenteam gemausert.

Steiniger, aber steiler Weg nach oben

Lag man in der ersten Saison am Ende nur auf Rang acht, steigerte man sich im Jahr darauf schon auf Gesamtplatz fünf - jetzt ist die Truppe hinter Renault e.dams und Abt bereits Dritter - und das mit deutlichem Vorsprung auf DS Virgin (149 zu 97 Punkte). Schon beim Saisonauftakt in Hongkong hat Heidfeld mit Rang drei gezeigt, was möglich ist. In Marrakesch folgte die Pole von Rosenqvist und ein erneuter Platz drei. Einzig bei den beiden Rennen in Buenos Aires und Mexiko-Stadt durfte man nicht zur Champagner-Zeremonie.

In Berlin folgte nun aber der Höhepunkt: "Es war endlich der Tag, an dem wir ein Rennen gewonnen haben", jubelt Rosenqvist. "Es fühlt sich so lange an, obwohl es erst meine erste Saison in der Formel E ist. Aber es war schon das ganze Jahr über in Reichweite." In Marrakesch konnte man die Pole noch durch ein schlechtes Batteriemanagement nicht halten, doch seitdem habe man sich in diesem Bereich stark verbessert. "Das war unser Hauptfokus", nickt Rosenqvist.


Formel E Berlin: Debütsieg für Felix Rosenqvist

Felix Rosenqvist feiert beim ersten Formel-E-Lauf in Berlin seinen ersten Sieg - und den ersten für Mahindra. Nick Heidfeld macht den Erfolg perfekt. Weitere Formelsport-Videos

Selbst Heidfeld konnte sich am Samstag freuen, obwohl es nicht er war, der für den ersten Erfolg Mahindras gesorgt hatte: "Ich bin relativ glücklich, aber für das Team freue ich mich sehr", unterstrich er. "Sie haben in den vergangenen beiden Jahren einen unglaublichen Job gemacht. Das ist wirklich außergewöhnlich, wenn man bedenkt, wo wir herkommen. Es ist für uns als Team wirklich emotional, und sie verdienen es."

Teamchef Gill behält Recht

Am Sonntag verhinderte nur Pech ein noch besseres Ergebnis. Rosenqvist hatte den ePrix dominiert, allerdings wegen Unsafe Release eine 10-Sekunden-Strafe aufgefasst, was ihn auf Rang zwei spülte. Heidfeld erlitt im Qualifying ein Sensorproblem und musste von ganz hinten starten - trotzdem schaffte er es noch in die Punkteränge, was Teamchef Dilbagh Gill zu Lobreden hinreißt: "Ich werde Nick immer bewundern. Sein Weg von 20 in die Punkte war eine Meisterklasse an Rad-an-Rad-Racing", so der Inder.

Gill formte das Team über die Jahre zu einer Spitzenmannschaft. Er konnte Heidfeld zum Wechsel von Venturi überzeugen, obwohl er ihm mitteilte, dass die zweite Saison noch nicht einfach werden würde. Man konnte dem Deutschen keine Spitzenresultate versprechen, wollte aber in der Saison drei vorne dabei sein - Gill behielt Wort. Dass es in Berlin zum ersten Sieg reichte, ist für ihn "ein historischer Meilenstein für den indischen Rennsport."

Dilbagh Gill

Teamchef Dilbagh Gill kam aus dem Feiern nicht heraus Zoom

"Es gibt so viele positive Dinge, die wir aus diesem Wochenende ziehen können", meint der Teamchef, der es sich am Samstag nicht nehmen ließ, mit seinen Piloten auf dem Podium zu feiern. "Felix hat an beiden Tagen einen fantastischen Job gemacht. Seine Leistung war perfekt, und unseren dominanten M3Electro weniger als 24 Stunden nach dem Sieg auf Pole zu stellen, war toll zu beobachten", so Gill.

Ziel konstante Podestplätze

Bei Mahindra scheint eine Art Selbstverständnis eingekehrt zu sein. Im Team ist man nach den jüngsten Erfolgen von starken Ergebnissen überzeugt. "Wir kommen derzeit in einen guten Rhythmus, und in dieser Woche haben wir uns schon wie Gewinner gefühlt - ich denke, das hat den Unterschied ausgemacht", meint Rosenqvist, der mittlerweile auf Rang drei der Fahrerwertung angekommen ist.

Er glaubt fest daran, dass er in den weiteren Rennen den Abstand nach hinten zu Nicolas Prost sogar noch vergrößern kann. Dafür muss Mahindra allerdings dafür sorgen, dass der spezielle Kurs in Berlin keine Ausnahme war und man auch auf normalen Kursen schnell ist. "Das Ziel muss sein, konstant Podestplätze einzufahren", so Rosenqvist. "Ich bin aber sicher, dass uns das gelingen wird."