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  • 24.06.2011 11:14

  • von Stefan Ziegler

Günther & Schreier in Sturup: "Eine lehrreiche Reise"

Die beiden Nachwuchspiloten Maximilian Günther und Lukas Schreier sammelten in Sturup viele wichtige Erfahrungen im Formel BMW Talent Cup

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Formel BMW Fahrzeug hatten sich Maximilian Günther und Lukas Schreier bereits vor ihrer Reise nach Sturup vertraut gemacht, doch auf der schwedischen Rennbahn wurde es erstmals ernst für die beiden Nachwuchspiloten. Günther und Schreier bestritten ihre ersten Rennen im Formel BMW Talent Cup und holten in allen vier Läufen starke Ergebnisse. Das Duo landete stets in den Top 6.

Titel-Bild zur News: Lukas Schreier

Lukas Schreier posiert mit seinem Fahrzeug für den Formel BMW Talent Cup 2011

Für die beiden 'Motorsport-Total.com'-Förderkandidaten war dies ein ausgezeichneter Einstand, zumal die Jungfahrer in Skandinavien viele wichtige Lektionen mit auf den Rennweg bekamen. "Es war eine sehr lehrreiche Reise für uns", sagt Schreier. "Wir fuhren das erste Mal unter Rennbedingungen - und dabei bekommt man durchaus Respekt. Das war eine spannende, aber auch lustige Angelegenheit."

"Wenn man kurz nach dem Start in die erste Kurve einbiegt, ist das in solchen Autos etwas ganz Anderes", meint Schreier, der seine Wurzeln - wie viele seiner Kollegen im Formel BMW Talent Cup - im Kartsport hat. "Nach ein paar Rennen hat man sich jedoch daran gewöhnt und dann ist es doch nicht so viel anders als im Kart. Mit etwas Disziplin ist das eine spannende und schöne Sache."

Und das von den ersten Metern an: "Der große Unterschied war der Rennbeginn", erklärt Schreier. "Im Kart hatten wir immer fliegende Starts, hier mussten wir aus dem Stand losfahren. Dadurch ergeben sich ganz andere Möglichkeiten. Abbauender Sprit und nachlassende Reifen waren ebenfalls neu für uns. Das war sehr interessant. Es kann sich zum Vorteil auswirken, aber auch zum Nachteil."

Der Wert von frischen Reifen

Den jungen Rennfahrern taten sich in diesem Zusammenhang ganz neue Dimensionen auf, denn in Sturup lernten die Formel BMW Talent Cup Teilnehmer, "wie man frische Reifen nutzt und sie sich einteilt", sagt Schreier. "Ich hätte zum Beispiel nicht gedacht, dass neue Reifen so viel bringen. Damit war ich dann rund 2,5 Sekunden schneller unterwegs. Das überraschte mich - im positiven Sinne."

"Im Prinzip ging es darum, die Grundbausteine der Rennstrategie zusammenzutragen", fasst der junge Formelpilot den Lehrgangs-Inhalt zusammen, bei dem man sich "nicht wie im Unterricht" fühle, auch wenn durchaus "schulähnliche" Elemente dabei seien. "Es ist eine Mischung", meint Schreier. "Jeden Morgen haben wir ein kurzes Briefing, sprechen aber über Spannenderes als in der Schule."

"Im Prinzip ging es darum, die Grundbausteine der Rennstrategie zusammenzutragen." Lukas Schreier

Vor allem die Datenanalyse hat es dem aus Donauwörth stammenden Jungfahrer angetan. "Das ist komplett neu für uns", betont Schreier. Nach jeder Fahreinheit setze man sich mit den Ingenieuren an einen Tisch und brüte über der Telemetrie. "Ich finde das sehr gut", sagt Schreier. "Mit dem Auge siehst du manche Dinge einfach nicht. Die Daten geben dir aber eine wirklich genaue Auskunft."


Fotos: Formel BMW Talent Cup: Trainingstage


Die Telemetrie als wichtige Hilfe

"Dabei kannst du beispielsweise die Einlenkpunkte genau bestimmen oder schauen, wer in einer Kurve etwas früher bremst und dergleichen. Das ist eine große Hilfe beim Verbessern deiner Rundenzeit", erläutert Schreier. Die Vorzüge einer solchen Herangehensweise konnte der Youngster in Schweden selbst erkennen, denn anhand der Daten wurden ihm einige Schwachpunkte aufgezeigt.

Bei Schreier ging es um die Kurven eins und zwei von Sturup. "Dort verlor ich am meisten Zeit", bestätigt der junge Deutsche. "Die Instruktoren sagen dir dann: 'Vergiss den Rest der Strecke. Du fährst jetzt nur noch diese zwei Kurven.' Man trainiert gewissermaßen nur diese beiden Ecken. Auf diese Weise gelingen dir sehr große Fortschritte. Ohne Datenanalyse wäre das nicht möglich."

"Da merkt man dann schon, wie alle auf einmal ins Lenkrad beißen und richtig Druck machen." Lukas Schreier

Alles, um im Vergleich zur Konkurrenz eine gute Figur zu machen. Und auf der Strecke hatten die jungen Fahrer reichlich Gelegenheit, ihre neuen Fähigkeiten zur Anwendung zu bringen. Besonders, wo dem Qualifying-Schnellsten ein Reisegutschein winkte. Ein willkommener Ansporn, findet Schreier. "Da merkt man dann schon, wie alle auf einmal ins Lenkrad beißen und richtig Druck machen..."