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Adorf: "Du denkst, die gehen zum Kommunions-Unterricht"

Dirk Adorf macht seine Rolle als Instruktor beim BMW Talent Cup Spaß - Die Youngster zeigen über die Saison hinweg eine starke Steigerung

(Motorsport-Total.com) - Die erste Saison des neuen BMW Talent-Cups ist vorbei. Mit Stefan Wackerbauer, Maximilian Günther und Lukas Schreier haben sich drei sehr vielversprechende Talente herauskristallisiert. Über viele Wochen wurden die Nachwuchsfahrer geschult und wurden langsam an die Thematik Berufsrennfahrer herangeführt. Unter den Instruktoren befindet sich auch Dirk Adorf, der Erfahrung in zahlreichen Langstreckenrennen gesammelt hat. "Das macht mir total viel Spaß. Wenn du diese Jungs siehst, dann denkst du, die gehen zum Kommunions-Unterricht", sagt Adorf im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

Titel-Bild zur News: Dirk Adorf; Stefan Wackerbauer

Instruktor Dirk Adorf mit Talent-Cup-Gewinner Stefan Wackerbauer

"Als wir das erste Mal an der Strecke waren, da ging es wirklich gar nicht. Die haben die Autos nicht anfahren können. Da haben wir das erst einmal gestoppt und sind mit einem Mietwagen auf einen Parkplatz gegangen. Da haben wir so lange mit Kupplung gespielt und gelernt, bis sie alle das Auto bis in den dritten Gang ohne Gas bringen konnten. Die mussten einfach Gefühl dafür aufbauen. So fing das an", schildert der Deutsche.

Die Youngster im Talent-Cup sind noch viel zu jung für einen Führerschein. Dennoch werden nach den anfänglichen Schwierigkeiten richtige Rennen gefahren. "Wenn du dann siehst, wie die es jetzt auf der Rennstrecke krachen lassen - leck mich fett! Das ist gigantisch, innerhalb von nur sieben Monaten. Das ist wirklich beeindruckend, welchen Sprung die gemacht haben."

Nicht alle Teenager träumen von einer Fußballkarriere. Der Motorsport ist salonfähig geworden und die Plätze im BMW Talent Cup sind begehrt. Ende November fand in Valencia das Shootout für die kommende Saison statt. Tristan Viidas aus Estland hat Adorf und das Team der Instruktoren am meisten beeindruckt. Er bekommt 2012 den Talent-Cup von BMW finanziert. "Jetzt hatten wir das Shootout für 2012 und sind schon wieder voll. Das bedeutet, dass wir wohl in diesem Jahr einen guten Job gemacht haben", meint Adorf.


Fotos: BMW Talent Cup Shootout in Valencia


Unterschiedliche Charaktere

"Es ist interessant, wie unterschiedlich 14-Jährige sein können. Da sind welche dabei, die scheu und leise sind, aber auch welche, die typisch jugendlich laut bellen, aber nicht beißen. Diejenigen, die etwas zurückhaltender und vielleicht mehr konzentriert sind, sind die, die überhaupt genau wissen, was sie da machen. Die kriegen teilweise von zu Hause 100.000 Euro an die Hand."

"Und trotzdem muss man manchmal an denen rütteln und ihnen klarmachen, was sie da überhaupt genießen dürfen", erklärt Adorf. "Manchen ist das bewusst und die gehen entsprechend damit um. Das war zum Beispiel beim Stefan Wackerbauer so. Der war sehr cool, konzentriert und wusste es zu schätzen. Andere werden vielleicht in drei oder vier Jahren erst merken, was sie da für eine Chance hatten."

Eltern haben striktes Boxenverbot

In der Formel 1 sieht man oft die stolzen Eltern in der Box mitfiebern. Im Talent Cup ist das nicht der Fall. "Wir haben eine ganz klare Linie gefahren: Keine Eltern in der Box", sagt der BMW Werkspilot. Der Grund dafür ist einfach, denn in manchen Fällen bilden sich die Eltern ein, dass ihr Nachwuchs Rennfahrer wird und üben Druck aus. "Die durften auch nicht mittags zusammen essen. Der Druck von den Eltern ist meistens der größte. Den Eltern haben wir gesagt, dass wir den Jungs und dem Mädel mehr Eigenständigkeit beibringen möchten", so Adorf.

Diese Maßnahmen werden auch im Detail umgesetzt: "Einer kam an und sagte, er habe seine Rennfahrerschuhe vergessen, ob er welche bekommen könnte. Wir haben das ganz einfach verneint, haben ihm geraten, schnell ins Taxi zu steigen und sie aus dem Hotel zu holen. Er hat den ersten Heat verpasst, aber der vergisst nie wieder seine Schuhe. Das war natürlich auch ein bisschen Erziehungsmaßnahme, bei der die Eltern gut mitgespielt haben."

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