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Bortolotti: Formel-2-Titel, und was nun?

Der amtierende Formel-2-Champion Mirko Bortolotti lotet derzeit seine weiteren Karriereoptionen aus - Am Samstag ist er bei der Racingshow Wien zu Gast

(Motorsport-Total.com) - Der in Wien aufgewachsenen Italiener Mirko Bortolotti ist nicht nur Kennern des Formelsports seit Längerem ein Begriff. Der 22-Jährige war einige Jahre Mitglied der Ferrari-Academy und absolvierte während dieser Zeit bereits mehrere Testfahrten im Formel-1-Auto. Im vergangenen Jahr gelang ihm dann in der Formel 2 der Durchbruch auf internationaler Ebene. Er dominierte die Serie vom ersten Rennen an, gewann sieben der 16 Läufe, stand 14mal auf dem Podium und krönte sich schließlich in Monza vorzeitig zum neuen Formel-2-Champion.

Titel-Bild zur News: Mirko Bortolotti

Nach dem Formel-2-Titel plant Mirko Bortolotti nun die nächsten Karriereschritte

"Wir haben schon beim Wintertest einen guten Job abgeliefert und konnten dann gleich das erste Rennen gewinnen", erinnert sich Bortolotti. "Es gibt im Rennsport keine Garantie auf Erfolg - aber in der Formel 2 hast du zumindest ebenbürtige Autos, da gibt es keine Unterschiede, es kommt auf deine fahrerische Leistung und nicht auf die Leistung eines Teams an." Teams gibt es nämlich keine in der Formel 2. Die rund 420 PS starken, von Williams gebauten Einheitsboliden werden vom Veranstalter direkt eingesetzt.

"Es gibt im Rennsport keine Garantie auf Erfolg." Mirko Bortolotti

"Du hast bei den Wintertests und beim ersten Rennen einen Renningenieur, doch noch dem ersten Rennen rotieren die Ingenieure, du hast also bei jedem Lauf einen neuen Renningenieur. Du lernst so natürlich gut, eigene Entscheidungen zu treffen", erklärt der Austro-Italiener das Prinzip in der Formel 2. Als Belohnung für seinen Titelgewinn erhielt Bortolotti einen Testtag im aktuellen Williams FW33. Bei den Young-Driver-Days in Abu Dhabi bot er dabei eine überzeugende Leistung und beendete den Tag als Siebtschnellster.

Der nächste Schritt auf der Karriereleiter des Formelsports wäre nun die GP2 oder Formel 1, doch dafür reicht Talent alleine nicht aus. Ein Cockpit in der Königsklasse zu ergattern, ist derzeit nur für Piloten möglich, die mit potenten Sponsoren gesegnet sind. Bei manchen stehen staatliche Konzerne dahinter, die Summen stiegen zuletzt ins Unermessliche. "Es ist schon richtig, dass es derzeit ohne großen Geldgeber schwierig ist, in die Formel 1 aufzusteigen. Wir werden schauen, was an Alternativen möglich sein wird - es gibt neben der Formel 1 noch sehr interessante Möglichkeiten", sagt der 22-Jährige.

"Es gibt neben der Formel 1 noch sehr interessante Möglichkeiten." Mirko Bortolotti

Derzeit prüft Bortolotti diese Möglichkeiten - mit seinem Auftritt am Samstag bei der Racingshow möchte er sich bei seinen Fans für die Unterstützung bedanken: "Die Fans sind mir sehr wichtig. Mir gefällt die Racingshow, sie ist sehr gut organisiert und die Fans erhalten einen guten Eindruck davon, was im Motorsport vor und auch hinter den Kulissen passiert."

Von außen sei es manchmal "schwer zu verstehen, was im Paddock so abläuft", weiß Bortolotti. Und fügt selbstbewusst hinzu: "Ich habe mir hinsichtlich dem Vorjahr wirklich nichts vorzuwerfen. Mehr als Rennen zu gewinnen und den Titel zu holen hätte ich 2011 nicht tun können. Auch wenn es in der Formel 1 zurzeit schwierig ist, ein Cockpit zu bekommen, bin ich mir sicher, dass wir auch in diesem Jahr wieder ein sehr attraktives Paket schnüren werden."