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Stoffel Vandoorne

Belgien

Porträt

(Stand: 8. Januar 2018) So unverhofft wie Stoffel Vandoorne kam schon lange kein Pilot mehr in die Formel 1. Mit so vielen Vorschusslorbeeren im Gepäck auch nicht: Schließlich ist der Belgier, der seit 2014 als Testfahrer für McLaren Königsklassen-Luft schnuppert, längst kein Unbekannter im Paddock mehr. Das Einspringen infolge des verletzungsbedingten Ausfalls Fernando Alonsos beim Bahrain-Grand-Prix 2016 bescherte ihm ein Grand-Prix-Debüt, von dem er 24 Stunden zuvor noch nichts ahnte. 2018 greift Vandoorne als Nachfolger Jenson Buttons zum zweiten Mal als Stammpilot ins Lenkrad.

Vandoorne begann seine Motorsport-Laufbahn im Alter von sechs Jahren im Kartsport. Später wurde er Vizeweltmeister. Ab der Saison 2010 war er im Formelsport aktiv und holte in der Französischen Formel 4 auf Anhieb den Titel. In der Formel Renault 2.0 gewann er die Krone anschließend in der Nordeuropa-Ausgabe, 2012 dann im europaweiten Championat. Als Rookie in der Renault-World-Series (WSbR) unterlag er im Rennen um die 2013er Meisterschaft seinem damaligen Kollegen im McLaren-Juniorteam Kevin Magnussen.

2014 wechselte Vandoorne in die GP2-Serie und gewann für ART auf Anhieb vier Rennen, jedoch stand am Jahresende wieder nur die Vizemeisterschaft zu Buche. In der folgenden Saison war gegen den Belgier jedoch kein Kraut gewachsen: Sieben Lauferfolge und ein überlegener Titelgewinn ließen Gerüchte aufkommen, er könnte schon 2016 McLaren-Stammpilot in der Formel 1 werden. Doch Vandoorne musste gegen die Routiniers Fernando Alonso und Jenson Button zurückstecken und ein Übergangsjahr in der Super-Formula-Serie in Japan einstreuen.

Mit McLaren in Kontakt Vandoorne gekommen war schon 2011, als er von GPDA-Chef Alexander Wurz Pressechef Matt Bishop vorgestellt wurde. Die Briten verfolgten seine Karriere fortan intensiv. Nur zwei Jahre später holte ihn der damalige Sportdirektor Sam Michael in das Juniorteam, um ihn kurz darauf zum offiziellen Testfahrer zu befördern. Als Alonso 2016 für den Bahrain-Grand-Prix aufgrund von Unfallfolgen ausfiel, zögerte der damalige McLaren-Boss Ron Dennis nicht. Vandoorne holte auf Anhieb einen WM-Punkt.

Es war Grund genug, ihn 2017 zur Stammkraft zu befördern. Doch aller Anfang war schmerzhaft. Erst gegen Saisonende wurde Vandoorne konkurrenzfähig und bot in einem nur selten konkurrenzfähigen Auto zum Schluss sogar Alonso Paroli. Rang 16 in der Fahrer-WM und 13 WM-Punkte brachte das Debüt.