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Woran fehlt es bei Kubica noch? Abiteboul hält sich bedeckt

Robert Kubicas beeindruckende Testfahrt auf dem Hungaroring reicht Renault nicht aus - Cyril Abiteboul will aber nicht preisgeben, warum

(Motorsport-Total.com) - Die "silly season" der Formel 1 für die Saison 2018 brachte bisher keine großen Überraschungen hervor. Mit der Entscheidung, dass Sebastian Vettel bei Ferrari bleibt, ist der nächste zu erwartende Dominostein gefallen, die Verlängerung von Valtteri Bottas bei Mercedes ist auch nur noch Formsache. Doch im Mittelfeld weist das Fahrerkarussell mit einem ganz besonderen Joker aufzuwarten: Kommt es zum sensationellen Comeback von Robert Kubica nach sieben Jahren Formel-1-Abstinenz?

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubica konnte Renault noch nicht alle Fragen in Ungarn beantworten Zoom

Der Pole hat für Renault Ende Juli eine Testfahrt auf dem Hungaroring absolviert und dabei zwei Renndistanzen an einem Tag zurückgelegt. Jegliche Zweifel über seine körperlichen Fähigkeiten sollten damit ausgeräumt sein. Trotzdem hat Cyril Abiteboul unlängst mitgeteilt, dass ein Engagement von Kubica weiterhin fraglich ist. Was ihm genau an Antworten fehlt, ließ er bislang offen. In die Karten will er sich nicht schauen lassen, auch nicht auf der Pressekonferenz am Freitag. Er betont lediglich noch einmal: "Wir haben noch nicht alle Antworten, die wir uns von dem Test erhofft haben."

Warum? Hier bleibt er verklausuliert: "Wir haben einige Informationen, auf die die Öffentlichkeit keinen Zugriff hat. Dabei geht es um private Informationen, die ich nicht ohne seine Zustimmung preisgeben möchte." Irgendwo klemmt es also noch, aber wo? Abiteboul weicht weiter aus: "Ohne zu sehr ins Detail zu gehen: Es braucht eine ganze Menge Dinge, die man wiedererlernen muss, um ein Auto auf diesem Level zu fahren, das ganz anders ist als das Auto, das er vor sechs oder sieben Jahren gefahren ist. Oder auch als der 2012er-Bolide vom Test in Le Castellet, der deutlich leichter war und weniger Abtrieb hatte."

Weitere Argumente: "Außerdem haben wir in Isolation getestet, mit einem Fahrzeug und unter kontrollierten Bedingungen. Ohne Chaos bezüglich des Wetters oder der ersten Kurve eines Rennens." Doch Letzteres lässt sich nicht einmal mit einem weiteren Test reproduzieren. Befriedigend bleibt auch diese Antwort nicht.


Fotos: Testfahrten in Budapest


Abiteboul begründet seine Zurückhaltung: "Ich will keine Spekulationen erzeugen und ich will auch nicht dem Team einreden, dass es eine Verpflichtung hätte, nur weil die Öffentlichkeit Robert im Cockpit sehen möchte. Wir möchten ihn alle wieder sehen, aber es muss Sinn machen." Doch Testfahrten in einem aktuellen Boliden sind frühestens nach dem Großen Preis von Abu Dhabi 2017 wieder möglich - oder ein 90-minütiger Freitagseinsatz.