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Williams wünscht sich Parr als Nachfolger

Frank Williams wird nicht ewig Teamchef bleiben und macht sich Gedanken um seine Nachfolge - Adam Parr steht bei ihm derzeit am höchsten im Kurs

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Williams in den vergangenen Monaten die Technikabteilung in Grove komplett umstrukturiert hat, findet auch auf Management-Ebene schon seit einiger Zeit ein Generationswechsel statt. So ist zum Beispiel Frank Williams' ehemaliger 30-Prozent-Partner Patrick Head nicht mehr operativer Bestandteil des Teams.

Titel-Bild zur News: Frank Williams und Adam Parr

Adam Parr hat sich bei Frank Williams als logischer Nachfolger positioniert

"Patrick Head hat in der Formel 1 viele Jahrzehnte hervorragende Arbeit geleistet, mit unzähligen Weltmeister-Titeln und Siegen. Jetzt ist eine neue Generation dran", sagt der österreichische Geschäftsmann Toto Wolff, quasi Heads Nachfolger als zweitgrößter Aktionär des britischen Rennstalls, gegenüber 'ServusTV'. Mehrheitseigentümer ist nach wie vor Frank Williams selbst, der mehr als 50 Prozent der Anteile kontrolliert.

Williams hört auf Parr

Den Vorstandsvorsitz hat der seit 1986 an den Rollstuhl gefesselte Noch-Teamchef bereits im März 2010 an Parr abgegeben. Aus gut informierten Kreisen hört man, dass Parr großen Einfluss auf Williams hat - für strategische Entscheidungen auf Vorstandsebene nicht unwichtig. Und weil Williams aus gesundheitlichen Gründen schon heute nicht mehr zu allen Rennen kommt, gilt es als eine Frage der Zeit, bis er auch die Verantwortung als Teamchef abgibt.

An wen? "Adam würde diese Lücke füllen", stellt er in einem Interview mit 'F1 Racing' unmissverständlich klar. "Er ist ein junger Mann und körperlich genauso fit, wie ich es in seinem Alter war. Er ist zwar kein Racer, aber in diesen kommerziell bestimmten Zeiten ist das vielleicht sogar ein Vorteil. Er ist sehr gut darin, finanzielle Entscheidungen zu treffen und Kosten gegen Nutzen abzuwägen. Und er behauptet sich in Formel-1-Meetings."

Vor allem genießt Parr derzeit ein hervorragendes Standing, weil er durch die Verpflichtung von Pastor Maldonado einen PDVSA-Sponsoringvertrag an Land gezogen hat, der bis Ende 2015 umgerechnet mindestens 130 (je nach Vertragsoptionen sogar bis zu 180) Millionen Euro in die Williams-Kasse spült. Zudem bringt auch Bruno Senna pro Jahr einen zweistelligen Millionenbetrag. Kein Wunder also, dass seine Position derzeit nicht in Frage gestellt wird.

1987 in Cambridge graduiert

"Adam ist ein sehr guter Mann: ganz und gar ehrlich, hart arbeitend, sehr effizient und ausgestattet mit einem großartigen Spürsinn für Marketing", lobt Williams den gelernten Rechtsanwalt, der 1987 in Cambridge graduiert hat. "Ich kann nur sagen, dass Adam eine sehr kluge Person mit einem ausgeprägten Geschäftssinn ist. Und er ist ausgebildeter Rechtsanwalt. Es gibt also vieles, was für ihn spricht."

Doch es gibt Paddock-Gerüchten zufolge auch einige, die kein großes Interesse daran haben, dass der smarte Brite Teamchef wird. So hat Toto Wolff nie einen Hehl daraus gemacht, dass er sich gut vorstellen kann, weitere Williams-Aktien zu übernehmen (was nicht zwingend im Widerspruch zu Parrs möglicher Beförderung zum Teamchef steht), und auch Colin Kolles würde nach Meinung einiger Insider gut nach Grove passen...

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