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Williams: Senna & Maldonado hoffen auf Verbleib

Bruno Senna und Pastor Maldonado besitzen noch keinen Vertrag für die Saison 2013 - Senna nimmt sich Felipe Massa zum Vorbild - Toto Wolff: "Haben mehrere Optionen"

(Motorsport-Total.com) - Derzeit besitzt weder Pastor Maldonado noch Bruno Senna einen Williams-Vertrag für die Saison 2013. Ungeachtet dessen - und ungeachtet der Tatsache, dass Testfahrer Valtteri Bottas auf seine Chance drängt - geben sich die beiden aktuellen Stammfahrer des Teams aus Grove zuversichtlich, auch in der kommenden Saison ins Lenkrad eines Williams zu greifen.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado, Bruno Senna

Ob Maldonado und Senna auch 2013 als Teamkollegen daherkommen, ist offen Zoom

In der Gesamtwertung liegen Maldonado und Senna nach 16 von 20 Saisonläufen nur durch acht Punkte getrennt auf den Plätzen 15 und 16. Der Venezolaner kann als persönliches Saison-Highlight den ersten Williams-Sieg nach mehr als sieben Jahren für sich verbuchen. Abgesehen von seinem Triumph in Barcelona fuhr Maldonado aber nur zwei weitere Male in die Top 10. Teamkollege Senna war mit sieben Platzierungen in den Punkterängen deutlich konstanter, hat als bestes Ergebnis aber nur einen sechsten Rang aus dem Regen von Sepang zu Buche stehen.

Angesichts der Rückendeckung durch Sponsor PDVSA und das venezolanische Tourismusbüro muss sich Maldonado die geringeren Sorgen machen. Im Hinblick auf eine mögliche Vertragsverlängerung verweist der Venezolaner aber auf seine Qualitäten im Auto und in der Zusammenarbeit mit den Ingenieuren. "Ich habe zwei wunderbare Jahre mit diesem Team erlebt. Ich habe im zweiten Jahr mein erstes Rennen gewonnen und weiß es wirklich zu schätzen, dass mir das Team so viel Verantwortung überträgt, der Nummer-eins-Fahrer zu sein", sagt Maldonado gegenüber 'ESPN1'.

In diesem Zusammenhang fügt der Barcelona-Sieger hinzu: "Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass das nächste Jahr besser wird - nicht nur was die Punkte betrifft, sondern auch die Arbeit im Team. Wir kennen uns inzwischen viel besser als am Anfang. Aus diesem Grund wäre es im nächsten Jahr für beide Seiten einfacher. Ich fühle mich in diesem Team sehr wohl und die Zukunft sieht vielversprechend aus. Bevor ich das Team verlasse, was ich mit Sicherheit eines Tages tun werde, will ich hier die Weltmeisterschaft gewinnen."

Senna schöpft Hoffnung aus dem Beispiel Massa und Ferrari

Teamkollege Senna weiß zwar auch diverse einheimische Sponsoren wie Embratel im Rücken, dennoch ist es in erster Linie wohl das Cockpit des Brasilianers, auf das Test- und Ersatzfahrer Bottas drängt. Der Neffe des unvergessenen Ayrton Senna macht sich darüber allerdings keinen großen Kopf und will das Team mit Leistung überzeugen.

"Ich hatte zuletzt etwas Pech, weshalb ich in puncto Ergebnissen ins Hintertreffen geriet. Ich hatte aber auch viele starke Rennen und muss einfach so weitermachen. Hoffentlich reicht es dann für ein Stammcockpit im kommenden Jahr", so Senna gegenüber 'Sky Sports News'.

Eines steht für den am Montag dieser Woche 29 Jahre alt gewordenen Brasilianer fest: "Das Wichtigste sind die Ergebnisse auf der Strecke. Wenn diese stimmen, dann steht es um deine Zukunft normalerweise gleich viel besser. Ich werde alles daran setzen, in der Formel 1 zu bleiben."

Felipe Massa, Bruno Senna

Bruno Senna nimmt sich Landsmann Felipe Massa zum Vorbild Zoom

Senna schöpft nicht zuletzt durch das Beispiel Felipe Massa bei Ferrari dahingehend Mut, dass seine eigene Zukunft bei Williams liegt. "Felipe hatte eine schwierige erste Saisonhälfte. Doch ein Podestplatz oder ein gutes Ergebnis können dazu führen, dass der Druck abfällt und du besser fährst." In der Tat ließ Massa auf seinen zweiten Platz beim Grand Prix von Japan nur eine Woche später in Südkorea einen weiteren starken Auftritt folgen und beendete das Rennen nur aufgrund der Anweisung der Ferrari-Box hinter Teamkollege Fernando Alonso auf Platz vier.

Inzwischen wurde Massa für die Saison 2013 bei Ferrari bestätigt. Senna hofft in seiner eigenen Situation auf einen ähnlichen Lauf der Dinge. "Es ist doch ganz normal, dass du das Cockpit in einem wettbewerbsfähigen Auto anstrebst", meint der Brasilianer, dem im Falle eines Williams-Abschieds einzig bei Caterham Chancen auf ein Cockpit eingeräumt werden.

Wolff spricht von "mehreren Optionen" für Williams

Während sowohl Maldonado als auch Senna weiterhin hoffen, lässt Toto Wolff wissen, dass man für die Saison 2013 "mehrere Optionen" in Betracht zieht. "Es wird noch in diesem Jahr eine Bekanntgabe geben, wir wissen nur noch nicht wann. Wir wollen uns zunächst auf die laufende Saison konzentrieren", deutet Wolff gegenüber 'ESPNF1' mit Blick auf die nächstjährige Williams-Fahrerpaarung eine Verkündung nach dem Saisonfinale am 25. November in Brasilien an und sagt: "Wir sehen uns mehrere Optionen an und die Entscheidung ist nicht einfach."

Toto Wolff

Toto Wolff hält nichts von einer überstürzten Entscheidung Zoom

So würde die Tatsache, dass man mit Maldonado und Senna gewisse Erfahrungswerte besitzt, die Entscheidung nachhaltig beeinflussen, wie Wolff betont. "Für uns geht es nun darum, die einzelnen Optionen abzuwägen. Die beste kurzfristige Lösung ist nicht immer auch die beste langfristige", so der Geschäftsführende Direktor des Williams-Teams.