Williams präsentiert sich in diesem Jahr wie ausgewechselt

Williams-Chefingenieur Mark Gillan lobt den enormen Schritt, den die gesamte Mannschaft von 2011 auf 2012 getan hat - Boxenstopps ein zentrales Thema

(Motorsport-Total.com) - Das Williams-Team gehört bis dato zu den positiven Überraschungen einer ohnehin nicht überraschungsarmen Formel-1-Saison 2012. Nachdem das Traditionsteam aus dem britischen Grove im vergangenen Jahr nirgendwo zu finden war und die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft mit indiskutablen fünf WM-Punkten auf Rang neun abschloss, präsentiert sich das Team in diesem Jahr wie ausgewechselt.

Titel-Bild zur News: Mark Gillan

Williams-Chefingenieur Mark Gillan ist mit der Entwcklung des Teams hochzufrieden

Nach sieben Rennen stehen für die beiden Piloten Pastor Maldonado und Bruno Senna bereits 44 Zähler auf der Habenseite. Damit rangiert man gegenwärtig nicht nur deutlich vor Toro Rosso, sondern auch vor Force India. Das indische Team hatte im Winter noch Platz fünf als Saisonziel ausgegeben und wird sich strecken müssen, im weiteren Saisonverlauf mit Williams mitzuhalten.

Für Williams-Chefingenieur Mark Gillan ist der über den Winter vollzogene Turnaround des Teams kein Zufall. "Unser Budget ist ganz ordentlich. Auch unsere Fabrik ist sehr gut. In Bezug auf die Performance des gesamten Teams haben wir einen Riesenschritt gemacht. Es stimmt mich sehr glücklich, dass wir jetzt regelmäßig gute Leistungen abliefern", sagt er.

Die Krönung des Aufschwungs war natürlich der Sieg von Maldonado beim Grand Prix von Spanien am 13. Mai. "Wir hatten ein fantastisches Wochenende in Barcelona, dann aber zwei enttäuschende Wochenenden", hält Gillan mit Blick auf die Grands Prix in Monaco und Kanada fest, bei denen für Williams in Summe nur ein WM-Zähler heraussprang. "Das Enttäuschende dabei waren weniger die Ergebnisse als vielmehr die Tatsache, dass wir wussten, dass wesentlich mehr drin war. Umso wichtiger war die anschließende Analyse", sagt er.


Fotos: Williams, Williams: Siegesfeier in Grove


Boxenstopps im Fokus

"Wir befinden uns inmitten einer sehr interessanten Saison, denn jeder im Team - vom Fahrer bis hin zum Arbeiter in der Fabrik - leistet einen großen Beitrag", so Gillan. Neben dem über den Winter vollzogenen Wechsel des Motorenpartners von Cosworth zu Renault und den personellen Veränderungen in der Führungsetage wurde in Grove besonderes Augenmerk auf die Boxenstopps gelegt.

"Unsere Boxenstopps waren im vergangenen Jahr nicht sehr gut. Man konnte das Kräfteverhältnis - auch bezüglich der Stopps - im Grunde anhand des Endstands der Konstrukteurswertung ablesen", urteilt der Williams-Chefingenieur und erkennt: "In diesem Jahr präsentiert sich Ferrari auf diesem Gebiet deutlich stärker und auch wir konnten zulegen."

Damit spielt Gillan nicht nur auf das Bestreben zu möglichst niedrigen Standzeiten an. "Bei den Boxenstopps kommt es natürlich auf die Geschwindigkeit an. Noch wichtiger ist aber, dass du konstant gute Stopps abliefern kannst", sagt er und stellt heraus: "Auf diesem Gebiet arbeiten wir auch mit der Firma von Michael Johnson zusammen. Unsere Crew arbeitet Tag und Nacht an ihrer körperlichen Verfassung. Das wirkt sich positiv auf unsere Performance bei den Stopps im Rennen aus."