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Whitmarsh gibt zu: "Wir waren nicht schnell genug"

Wieder einmal fiel Lewis Hamilton im Rennen zurück, woran laut Martin Whitmarsh diesmal nicht der Boxenstopp schuld war - Jenson Button mit Pech

(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Monaco endete für McLaren wieder einmal mit einer Enttäuschung. Lewis Hamilton fiel erneut im Rennen zurück, Jenson Button hing nach der schlechten Qualifikation im Mittelfeld fest und schied letztlich nach einer Kollision mit Heikki Kovalainen aus. Unter dem Strich musste Teamchef Martin Whitmarsh feststellen. "Wir waren nicht schnell genug, und das Rennen lief nicht zu unseren Gunsten."

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh (Teamchef, McLaren), Lewis Hamilton

Wieder einmal konnte Hamilton die Leistung aus der Qaulifikation nicht bestätigen

Zum wiederholten Male verlor Lewis Hamilton, der das Rennen vom dritten Startplatz aus aufgenommen hatte, während der Phase der Boxenstopps einige Positionen. Schuld war dieses Mal im Gegensatz zu früheren Rennen jedoch nicht ein verpatzter Boxenstopp. Hier hat das Team laut Whitmarsh Fortschritte gemacht. "Unsere Stopps haben sich verbessert, es lag nicht an der Standzeit. Fernando ist eine sehr schnelle Runde gefahren und deshalb lag er nach dem Stopp vor Lewis", analysiert der Teamchef.

"Wir haben versucht, die Reifen so lange wie möglich zu fahren. Alle haben auf den Regen gewartet und sind deshalb so lange wie möglich draußen geblieben. Aber irgendwann konnten wir mit den Reifen nicht mehr fahren und mussten stoppen", erklärt Whitmarsh. "Fernando war sehr schnell und war deshalb in der Lage, vor uns aus der Box zu kommen. Das war ein wenig frustrierend, lag aber nicht am Stopp, sondern an Fernandos Tempo. Hinzu kommt, dass Sebastian auf dem ersten Reifensatz gut gefahren ist und die Lücke so vergrößern konnte, während wir hinter anderen Autos festhingen."

"Das war ein wenig frustrierend, lag aber nicht am Stopp." Martin Whitmarsh

Rückschritt statt Fortschritt bei Hamilton

Dennoch ist die Tendenz bei Hamilton in dieser Saison eindeutig. Bei vier der sechs Rennen war das Rennergebnis des Briten schlechter als sein Resultat in der Qualifikation. Lässt man das Rennen in Barcelona, wo Hamilton vom letzten Platz startete, außen vor, so bleibt der Grand Prix von China als einziges Rennen, bei dem sich Hamilton gegenüber der Qualifikation steigerte.

Dabei geben laut Whitmarsh in der engen Formel-1-Saison 2012 oftmals Kleinigkeiten den Ausschlag. "Das ist so. Ich glaube, die Stopps waren okay. Wenn du an die Box kommst, und das Auto hinter dir plötzlich schneller wird, so wie es Fernando gelungen ist, dann fährt er in dieser Runde schneller als du auf deiner Runde aus der Box. Im Endeffekt liegt er dann vor dir, egal ob die Standzeit ein oder zwei Zehntelsekunden schneller ist oder nicht", erklärt der Teamchef mit Blick auf das gestrige Rennen.


Fotos: McLaren, Großer Preis von Monaco


Diese Kleinigkeiten hatten im Rennen von Monaco große Auswirkungen. "Eine Runde vor dem Ende lagen wir drei Sekunden hinter dem Führenden, aber wenn sich auf dieser Strecke mehrere Autos zwischen dir und dem Führenden befinden, kannst du nicht viel unternehmen. Wenn du an der falschen Stelle im Verkehr bist, kommst du nicht mehr voran", muss Whitmarsh konstatieren.

Buttons Konstanz ist verschwunden

Für seinen zweiten Piloten war das Rennen in Monaco wieder einmal eines zum Vergessen. Von Startplatz zwölf aus blieb Button im Mittelfeld hängen. "Er fuhr während des gesamten Rennens immer hinter einem anderen Auto", sagt Whitmarsh. Ohne freie Bahn war Button nicht in der Lage, den Speed des McLaren im Rennen umzusetzen. "Es ist klar, dass er im Qualifying Probleme hatte, wie schnell er im Rennen hätte fahren können, kann ich unmöglich sagen", so Whitmarsh.

Jenson Button

Jenson Button rätselt: Wo ist die Konstanz? Zoom

Nach der Kollision mit Kovalainen war das Rennen des Briten dann vorzeitig beendet. "Es war eines dieser verzwickten Rennen, das leider mit einem Plattfuß endete", sagt Whitmarsh. Es war im sechsten Rennen bereits der dritte "Nuller" für Button, in der WM liegt er mit 45 Punkten nur auf Rang sieben. Von der Konstanz des Vorjahres, als der 32-Jährige nur bei zwei der 19 Rennen WM-Punkte verpasste, ist in diesem Jahr bisher nichts zu sehen.

Trotz der Probleme beider Fahrer bemüht sich Whitmarsh um Optimismus. "Du bist nie ganz zufrieden, aber Lewis erzielt in jedem Rennen Punkte, er behält einen kühlen Kopf und zeigt sehr gute Leistungen. Es ist noch alles offen, wir, Lewis und Jenson können in diesem Jahr die Meisterschaft gewinnen, das ist nach sechs Rennen die gute Nachricht." Dazu trägt auch die Unberechenbarkeit der Saison 2012 bei, die jedoch ganz nach Whitmarshs Geschmack ist. "In dieser Saison ist kaum etwa vorhersagbar. Es gibt unberechenbare Rennen, es ist eine unberechenbare Saison - genau das wünschen sich viele Fans."