powered by Motorsport.com

Wenn ultraweich zu hart ist: Pirelli erwägt Monaco-Reifen

Pirelli sieht ein, dass man bislang zu konservativ war, und will 2018 weichere Reifen enführen: Auch ein spezieller Monaco-Pneu ist im Bereich des Möglichen

(Motorsport-Total.com) - Reifenhersteller Pirelli stimmt den Formel-1-Piloten zu, dass man beim Rennen in Monte Carlo einen speziellen Reifen haben sollte, der nur hier zum Einsatz kommt. Zwar hat man mit Soft, Supersoft und Ultrasoft an diesem Wochenende die drei weichsten Mischungen dabei, trotzdem gehen viele von einer Einstopp-Strategie aus, weil die Pneus kaum verschleißen.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Wenn selbst der Ultrasoft zu hart ist, muss etwas Weicheres her Zoom

"Ein Super-Super-Supersoft wäre cool", hatte Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo gemeint und stößt damit bei Pirelli auf offene Ohren. "Monte Carlo ist ein einzigartiger Kurs, auf dem wir angepasste Mischungen haben sollten", nickt Pirelli-Manager Mario Isola. Das sei nicht unmöglich, sagt er, deutet aber an, dass die Chancen darauf nicht gerade gut stehen.

Denn zum einen müsste man auf einer Strecke testen, die ebenfalls sanft zu den Reifen ist, zum anderen stehen derzeit andere Dinge auf der Prioritätenliste ganz oben. Doch auch diese dürften die Piloten freuen: Neben einer Überarbeitung der aktuellen Reifen-Konstruktionen seien laut Isola auch neue Mischungen für das kommende Jahr im Fokus - und die sollen einen Grad weicher sein als der aktuelle Reifen.

"Im Moment sind wir etwas konservativ", muss Isola zugeben. Zuletzt in Barcelona stand vor allem der harte Reifen in der Kritik, der laut den Fahrern total unbrauchbar sei, weil er viel zu hart ist. Auch der Medium-Pneu gehört nicht zu den Lieblingsreifen der Piloten, weswegen sogar über Mischungen diskutiert wird, die zwei Grade weicher sind. Doch dem Wunsch erteilt der Pirelli-Mann eine Absage.

"Manche sagen, es sollten mindestens zwei Schritte sein, aber das ist vielleicht zu viel, wenn man bedenkt, dass wir große Sprünge bei den Autos haben", erklärt er. Denn die Autos für 2018 entwickeln sich noch einmal weiter und sollten deutlich schneller sein. "Die Belastung der Reifen wird am Ende der Saison auch höher sein", unterstreicht Isola. Im Gegensatz zum Vorjahr kann man für 2018 aber Daten mit richtigen Autos sammeln und kann so ein besseres Produkt liefern.


Fotostrecke: FIA-Fast-Facts Monte Carlo

Einen ersten Schritt in die weichere Zukunft wird es schon in Silverstone geben. Dort hatte der Hersteller ursprünglich die drei härtesten Mischungen geplant, sieht nun aber davon ab, den Hard mitzunehmen - Pirelli will aggressiver werden. "Wir werden sehen ob das die richtige Richtung ist", so Isola.