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Warum der Force-India-Boss keine Auslieferung befürchtet

Wieso sich Force-India-Boss Vijay Mallya trotz des Auslieferungsantrags der indischen Justiz im "Exil" in Großbritannien in Sicherheit wähnt und wie er nun vorgehen will

(Motorsport-Total.com) - Indien hat diesen Monat die Auslieferung von Force-India-Boss Vijay Mallya beantragt. Dem 61-Jährige wird mangelnde Kooperation bei der Rückzahlung des durch die Kingfisher-Airline-Pleite entstandenen Schuldenbergs von 1,2 Milliarden Euro vorgeworfen. Seit ein Haftbefehl erteilt wurde und sein Diplomatenpass vor rund einem Jahr für ungültig erklärt wurde, lebt Mallya im "Exil" in Großbritannien.

Titel-Bild zur News: Vijay Mallya

Vijay Mallya will sich von der indischen Justiz nicht einschüchtern lassen Zoom

Die Auslieferung, mit der ihn die indischen Behörden vor Gericht bringen wollen, sieht er laut eigenen Angaben gelassen. "Die sollen ruhig kommen mit ihren Beweisen - und ich zweifle an, dass sie welche haben -, und dann sollte das Gesetz entscheiden", schießt Mallya gegenüber 'Reuters' im Zuge der Präsentation des neuen Force-India-Boliden in Richtung Heimat. "Nach dem britischen Gesetz bin ich in diesem Land sicher, solange nicht das Gegenteil bewiesen wird."

Was er damit sagen will: Über die Auslieferung entscheidet ein britisches Gericht, zudem benötigt es die Bestätigung des britischen Innenministers. Mallya könnte dann noch beim Verwaltungsgericht, beim House of Lords und beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Berufung einlegen.

Mallya plant, weiter in Großbritannien zu bleiben. "Da gehe ich doch lieber auf Nummer Sicher, anstatt mein Schicksal von irgendwelchen Querschlägern in der indischen Regierung abhängig zu machen." Zudem hat Mallya in Indien Gegenforderungen angemeldet. "Wenn von einer Kapitalgesellschaft Schulden zurückgefordert werden, dann ist das ausschließlich eine zivilrechtliche Angelegenheit", erklärt er. "Das wurde aber von der indischen Bundespolizeibehörde in eine strafrechtliche Angelegenheit umgewandelt. Und dann kamen all die Vorwürfe wegen Bankenbetrugs und Geldwäsche."


Fotos: Force India präsentiert den VJM10


Mallya will sich das nicht gefallen lassen: "Ich werde gegen all das rechtlich vorgehen, denn ich bin der Ansicht, dass es überhaupt keine rechtliche Gundlage für die Vorwürfe gibt."