powered by Motorsport.com
  • 06.03.2013 13:31

Vettels Titeljagd soll Fans vor den Fernseher locken

Der Rücktritt von Michael Schumacher wird wohl keinen Einfluss auf die Quoten der Formel-1-Berichterstattung haben: Sebastian Vettel als Quotengarant

(Motorsport-Total.com/SID) - Vier gewinnt. Die Jagd von Sebastian Vettel nach seinem vierten Formel-1-Titel in Folge soll die Fans vor den Fernseher locken. 'Sky'-Sportchef Burkhard Weber erwartet vom Heppenheimer nicht nur den erneuten Titelgewinn, sondern auch insgesamt "eine unheimlich spannende Saison". Wenn am 17. März im australischen Melbourne der erste von 19 Grand Prix gestartet wird, fehlt allerdings ein Quotengarant: Rekordweltmeister Michael Schumacher.

Titel-Bild zur News: Kai Ebel und Sebastian Vettel

Werden sich auch 2013 im Fahrerlager sehen: Kai Ebel und Sebastian Vettel Zoom

"Sein Rücktritt ist für die deutschen F1-Fans sicherlich sehr schade, aber die Qualität der Formel 1 Rennen wird davon nicht betroffen sein", glaubt Weber und wagt eine Prognose. "Obwohl Alonso nach 2006 endlich wieder aufs oberste Siegertreppchen will, sage ich dennoch, vier gewinnt. Nach 2010, 2011 und 2012 wird Vettel auch 2013 Weltmeister." Auch 'RTL'-Sportchef Manfred Loppe sieht Vettel zusammen mit Fernando Alonso in der Favoritenrolle.

"Mercedes könnte in Relation tatsächlich den größten Sprung nach vorne gemacht haben, aber das Maß aller Dinge bleiben ganz sicher Sebastian Vettel und Fernando Alonso." Auch Loppe erwartet keinen Quoten-Rückgang nach dem Schumacher-Rücktritt. "Wir haben schon in den vergangenen Jahren beobachtet, dass sich sein Einfluss auf die Quote angesichts neuer junger Leistungsträger wie Sebastian Vettel und Nico Rosberg und anderer Faktoren deutlich relativiert hat."

Lauda soll unabhängig kommentieren

Wie Schumacher verließ auch 'Sky'-Kommentator Jacques Schulz nach 16 Jahren die Formel 1. Neben Experte Marc Surer wird demnächst Sascha Roos am Mikrofon des Pay-TV-Senders aus Unterföhring sitzen, der langfristig auf die Königsklasse setzt. "Die Formel 1 hat Tradition bei 'Sky'. Die Verabredung über 3 Jahre zeigt unser großes Commitment", sagt Roos.

RTL, das seit 1991 die Formel 1 im frei empfangbaren Fernsehen überträgt und einen bis 2015 laufenden Vertrag besitzt, erwartet wieder eine spannende Saison, die erst am 24. November in Brasilien endet. Nach dem Finale 2012 in Sao Paulo hatte Loppe betont: "Das gewaltige Zuschauerinteresse bei dem von der ersten bis zur letzten Sekunde dramatischen Herzschlagfinale lässt erahnen, welches Potenzial die Königsklasse auch in der Zukunft hat."

Bei Vettels Fahrt über die Ziellinie hatten 13,70 Millionen Zuschauer für die beste Formel-1-Quote seit fünf Jahren gesorgt. Insgesamt kam RTL 2012 auf einen Durchschnitt von 5,58 Millionen Zuschauern in den 20 Läufen und musste damit im Vergleich zu 2011 ein geringes Minus von 0,36 Millionen hinnehmen. "Grundsätzlich wird sich die Formel 1 auch weiterhin als die populärste und meistgesehene TV-Sportart neben dem Fußball erweisen", glaubt Loppe.

Nico Rosberg, Kamera

Die Formel-1-Rennen werden in Deutschland live bei 'Sky' und 'RTL' gezeigt Zoom

Personell wird es bei dem Kölner Sender keine Veränderungen geben. Neben Moderator Florian König, dem Kommentatoren-Duo Heiko Wasser und Christian Danner sowie Boxenreporter Kai Ebel ist auch der dreimalige Weltmeister Niki Lauda (Vertrag bis 2015) weiter als Experte an Bord, obwohl er als Aufsichtsratschef bei Mercedes wieder in der Branche aktiv ist.

"Wir erwarten von einem TV-Experten genauso wie die Zuschauer, dass er in der Sache uneingeschränkt meinungsstark und kritikfreudig ist. Darüber haben wir natürlich mit Niki gesprochen, der uns sehr deutlich versichert hat, dass er diesen Anspruch unabhängig von seiner neuen Funktion im Mercedes-Team auch weiterhin an sich selbst stellt", sagt Loppe. "Ich habe deshalb überhaupt keinen Zweifel daran, dass Niki Lauda auch weiterhin so geradeaus denken und reden wird, wie wir ihn kennen."