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  • 21.06.2012 22:55

  • von Dieter Rencken & Stefan Ziegler

"Unsere Jungs werden schon die Nase vorn haben ..."

Die Formel 1 und die Fußball-EM: Sebastian Vettel setzt auf die deutsche Elf, Fernando Alonso auf die Spanier - Vor dem Viertelfinale steigt die Spannung

(Motorsport-Total.com) - Aus dem Fahrzeug vor den Fernseher: Die Formel 1 steht auch an diesem Wochenende ein bisschen im Zeichen von "König Fußball" - die Rennfahrer werden auch im spanischen Valencia verfolgen, wie sich ihre Nationalteams bei der Fußball-EM in Polen und in der Ukraine schlagen. Vor den ersten Endrunden-Spielen steigt die Spannung aber noch einmal an, denn schließlich wird es nun richtig ernst.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Wenn man nur dem jeweils eigenen EM-Favoriten Beine machen könnte ...

Sebastian Vettel (Red Bull) zeigt sich jedoch in jeglicher Hinsicht gelassen und spricht scherzhaft von einem 7:1-Sieg der deutschen Elf gegen Griechenland. Der aktuelle Weltmeister möchte aber nicht zu viel Euphorie versprühen: "Man sollte die Aufgabe nicht unterschätzen. Am Ende werden unsere Jungs aber schon die Nase vorne haben", erklärt Vettel. "Ich glaube schon, dass es machbar ist."

Und wenn Griechenland im Viertelfinale erst besiegt ist, möchte der junge Deutsche in Vorleistung gehen und seinerseits schon einmal vorsorglich gegen Spanien - also Fernando Alonso (Ferrari) - siegen. "Wir hoffen natürlich, dass wir ihm und den Spaniern hier einmal einschenken können und dass uns das dann die deutsche Mannschaft im Finale gegen Spanien gleichtut", meint Vettel.

Pedro de la Rosa (HRT) hält da aber glatt dagegen: "Wir sind die Besten, so einfach ist das", sagt der spanische Formel-1-Routinier über die Fußball-Nationalelf seines Landes. "Es ist schön, zu sehen, dass wir so gut abschneiden. Wir dürfen nicht vergessen: Ganz Spanien steht hinter dem Team und wir sind alle sehr stolz. Ich weiß nicht, wer sich nicht darüber freuen kann. Ich freue mich jedenfalls."

Und auch Alonso ist im EM-Fieber: "Ich verfolge das gesamte Turnier", gesteht der zweimalige Formel-1-Weltmeister. Das Viertelfinale am Samstag, bei dem Spanien gegen Frankreich antritt, werde er "gemeinsam mit ein paar Freunden" aus dem Motorhome an der Rennstrecke ansehen. Unabhängig vom Endergebnis zeigt sich Alonso aber schon jetzt sehr stolz auf seine Mannschaft.


Fotos: Großer Preis von Europa


Hamilton braucht noch ein TV-Programm ...

"Wir dürfen uns glücklich schätzen, eine solche Nationalelf zu haben, eine solche Generation von Spielern", meint der Ferrari-Pilot. "An diese Spielergeneration werden wir uns wohl noch in einigen Jahren erinnern." Jenson Button (McLaren) schlägt da ganz ähnliche Töne an, schließlich sei er "sehr patriotisch", wenngleich auch "kein besonders großer Fußball-Fan", wie er in Valencia betont.

"Natürlich verfolge ich die Spiele der englischen Mannschaft, der gegen Italien ein schwieriges Spiel bevorsteht. Ich bin aber optimistisch und unterstütze England so gut es geht", sagt Button. Vielleicht sollte er damit bei seinem Teamkollegen Lewis Hamilton (McLaren) anfangen, denn dieser verblüffte in Spanien mit folgender ehrlichen Aussage: "Ich weiß nicht einmal, wann das Spiel stattfindet."

Einen Blick auf sein Nationalteam möchte er aber durchaus riskieren: "Ich hoffe, ich kann mir das Match anschauen. Zuletzt haben sie ziemlich gut gespielt. Hoffentlich haben wir in diesem Jahr eine etwas bessere Chance als in der Vergangenheit. Es gibt aber einige tolle Mannschaften. Und niemand ist unschlagbar. Es hängt von der Tagesverfassung ab - und wie sie an diesem Tag spielen."

Massa fiebert mit Italien

Man wisse einfach nicht, wer sich letztendlich durchsetzen wird, sagt Hamilton. "Frankreich könnte aufwachen und über sich hinauswachsen. Vielleicht werden sie in der perfekten Verbindung zueinander stehen und gewinnen. Wer weiß? Ich hoffe vor allem, dass England weiterkommt", meint der britische Rennfahrer, merkt aber an: "Ich konzentriere mich viel mehr auf das Rennen hier."

Da scheint sich Felipe Massa (Ferrari) fast mehr für die Fußball-EM zu begeistern, obwohl er als Brasilianer nicht mit seinem Nationalteam mitfiebern kann. Die Veranstaltung sei auf jeden Fall "ein sehr interessantes Turnier unter ungewöhnlichen Umständen", findet Massa. "Vielleicht hätte man erwarten können, dass Spanien einen einfachen Turniersieg einfährt, aber so einfach ist es nicht."

"Einige der Außenseiter haben sich wirklich prima geschlagen", sagt Massa und gibt sich als Ferrari-Pilot "politisch korrekt": "Natürlich hoffe ich, dass Italien weit kommt. Bisher waren sie ja stärker als erwartet." Eine Prognose für den Ausgang des Wettbewerbs sei aber unmöglich, meint Massa in Valencia. "Die Fußball-Europameisterschaft scheint wie die Formel 1 zu sein - unvorhersehbar ..."