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  • 26.11.2017 08:08

  • von Mario Fritzsche & Erwin Jaeggi

Trotz 0:5 Punkten: Duell mit Wehrlein für Ericsson "sehr eng"

Marcus Ericsson beurteilt sein Sauber-Teamduell mit Pascal Wehrlein aus zweierlei Gesichtspunkten: Zufriedenheit und Ärger zugleich

(Motorsport-Total.com) - Sauber hat seine Fahrer für die Formel-1-Saison 2018 noch nicht benannt, aber eines gilt als sicher: die Wege von Marcus Ericsson und Pascal Wehrlein als Teamkollegen werden sich trennen. Möglicherweise müssen sogar beide ihr Cockpit beim Schweizer Team räumen. Die Gerüchte, dass Sauber künftig als Ferrari-Juniorteam fungieren könnte und dementsprechend Fahrer aus dem Ferrari-Nachwuchsprogramm ins Cockpit setzt, halten sich hartnäckig.

Titel-Bild zur News: Marcus Ericsson, Pascal Wehrlein

Sauber-Teamduell 2017: Pascal Wehrlein vs. Marcus Ericsson Zoom

Die am Sonntag mit dem Grand Prix von Abu Dhabi zu Ende gehende Saison 2017 war für Ericsson die dritte als Sauber-Pilot. Für Wehrlein war sie die erste in diesem Team, nachdem er 2016 seine Rookie-Saison in der Formel 1 für Manor absolviert hatte. Ericsson hatte 2014 zunächst eine volle Saison für Caterham bestritten, bevor er zu Sauber wechselte.

Der direkte Sauber-Vergleich 2017 fällt zu Gunsten Wehrleins aus. Das Qualifying-Duell gegen Ericsson hat der Deutsche mit 11:7 für sich entschieden (alle Qualifying-Duelle 2017 im Überblick). Ericsson, der im Qualifying am Samstag in Abu Dhabi nur knapp unterlag, hatte zweimal Testfahrer Antonio Giovinazzi zum Teamkollegen und war somit im Unterschied zum Anfang des Jahres verletzten Wehrlein an allen Rennwochenenden im Einsatz.

Dennoch fällt auch der Vergleich nach WM-Punkten zu Gunsten Wehrleins aus. 5:0 steht es für ihn in dieser Wertung vor dem Saisonfinale. Beim Grand Prix von Spanien in Barcelona sorgte Wehrlein mit Platz acht für das Sauber-Highlight, das als solches wohl die Saison überdauern wird. Mit Platz zehn beim Grand Prix von Aserbaidschan in Baku fuhr Wehrlein ein weiteres Mal in die Top 10. Im Gegensatz dazu schlagen für Ericsson zwei elfte Plätze aus genau den beiden Rennen, bei denen Wehrlein gepunktet hat, als persönliche Bestleistungen 2017 zu Buche.

Trotz 7:11 im Qualifying und 0:5 nach WM-Punkten bezeichnet Ericsson sein diesjähriges Teamduell als "sehr eng". "Meine erste Saison an der Seite von Kamui (Kobayashi; Anm. d. Red.) war schwierig, weil er sein erfahrener und noch dazu ein sehr schneller Fahrer ist. Pascal ist natürlich sehr talentiert. So gesehen war er als Mercedes-Junior mit dem damit verbundenen Hype die perfekte Messlatte für mich. Ich finde, ich habe mich gut geschlagen. Wenn man die durchschnittlichen Abstände der Qualifyings in diesem Jahr betrachtet, dann lagen wir am engsten zusammen", stellt Ericsson heraus.


Fotos: Sauber, Großer Preis von Abu Dhabi


"Bezogen auf die Ergebnisse war die Saison nicht gut. Bezogen auf die Performance war sie aber ganz okay, vor allem im letzten Teil. Ich würde sagen, wir hatten zuletzt ein paar starke Rennwochenenden. In den meisten Sessions war ich dabei schneller als Pascal, vom Qualifying in Brasilien mal abgesehen", so der Schwede.

Marcus Ericsson, Pascal Wehrlein

Ericsson sicher: Rückstand auf Wehrlein geringer als es aussieht Zoom

"Auf der anderen Seite stehe ich natürlich mit null Punkten da und das sieht nicht gut aus, denn es sind nun mal die Punkte, die zählen. Das Problem ist, dass wir uns in den hinteren Regionen des Feldes aufhalten. Von dort es es nun mal schwierig, in die Punkte zu fahren. Er hat fünf Punkte geholt. Ich habe keinen geholt. Das sieht auf den ersten Blick wie ein großer Unterschied aus, aber wenn man es genauer betrachtet, lagen wir sehr eng beieinander", so Ericsson.