• 20.03.2018 11:27

  • von Dominik Sharaf & Roberto Chinchero

Toto Wolff warnt: Ferrari steigt "ohne Reue" aus Formel 1 aus

"Provozieren Sie Sergio Marchionne nicht", lautet der Ratschlag des Mercedes-Sportchefs - Mit der Warnung verfolgt er auch eigene und gemeinsame Interessen

(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Sportchef Toto Wolff warnt die Formel 1 davor, die Ausstiegsdrohungen des Ferrari-Präsidenten Sergio Marchionne auf die leichte Schulter zu nehmen. Sollte sich die Königsklasse aufgrund ihrer Regeln oder ihrer Wahrnehmung in der Öffentlichkeit als Vermarktungsmöglichkeit für seine Luxus-Sportwagen nicht mehr rentieren, hätte er aller Tradition zum Trotz keine Skrupel, das Engagement zu beenden. "Er ist jemand, der da keinen Spaß versteht", sagt Wolff über Marchionne.

Titel-Bild zur News: Toto Wolff, Sebastian Vettel

Wolff wünscht sich, Ferrari noch länger durch die Boxenstraße fahren zu sehen Zoom

"Er hat eine klare Vorstellung davon, wie die Formel 1 aussehen muss, damit sie eine Plattform für Ferrari ist", so Wolff. Heißt: Konstanz beim Motorenreglement nach 2020 mit einem großen Anteil an Hybridpower in Eigenentwicklung - nicht vereinfachte Technik und Einheitsteile, wie es Liberty Media und der FIA vorschwebt. "Wenn er keinen Vorteil für sein Unternehmen erkennt, knipst er das Licht aus. Ganz simpel, ohne Reue. Mit ihm legt man sich besser nicht an", mahnt Toto Wolff.

Die Ansage mag stimmen, kommt aber auch Mercedes' eigenen Interessen zugute. Schließlich wäre es den Silberpfeilen nur recht, sollten die Formel-1-Verantwortlichen auf Marchionnes Forderungen eingehen. Die zwei Platzhirsche ziehen diesbezüglich an einem Strang, ergo macht die Scuderia auch Politik für ihren größten Kontrahenten. Oder wie Wolff es immer wieder zu sagen pflegt: Rivalen auf der Strecke, aber hinter den Kulissen vereint, wenn es um die Zukunft geht. Wolff weiter: "Provozieren Sie Sergio Marchionne nicht. Die Formel 1 braucht Ferrari mehr als andersherum."