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Toto Wolff: Es wird (vorerst) keine Teamorder geben

Trotz des in dieser Saison engen Kampfs gegen Ferrari in der Formel 1 will Mercedes-Sportchef Toto Wolff auf Teamorder verzichten - zumindest vorerst

(Motorsport-Total.com) - Nachdem der Kampf um den WM-Titel in der Formel 1 in den vergangenen drei Jahren jeweils ein teaminternes Duell der beiden Mercedes-Fahrer war, muss sich Lewis Hamilton in dieser Saison erstmals mit einem Rivalen aus einem anderen Rennstall auseinandersetzen. Zur Halbzeit der Saison liegt der Brite einen Punkt hinter Ferrari-Pilot Sebastian Vettel. Geht es in der WM auch in der zweiten Saisonhälfte so eng zu, könnten die Teamkollegen der beiden Titelanwärter am Ende vielleicht das Zünglein an der Waage spielen.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Valtteri Bottas

Lewis Hamilton und Valtteri Bottas dürfen frei gegeneinander fahren Zoom

Doch Sorgen, zugunsten von Hamilton eingebremst zu werden, muss sich Valtteri Bottas laut Aussage von Sportchef Toto Wolff noch nicht machen. Auf die Frage, ob Mercedes zur Teamorder greifen wird, um Hamilton im Kampf um den WM-Titel zu helfen, sagt Wolff in einem Fan-Interview klipp und klar: "Die Antwort ist nein. So lange beide eine Chance auf den WM-Titel haben, werden wir nicht eingreifen."

Diese Philosophie des freien Fahrens hatte Mercedes auch im vergangenen Jahr zwischen Hamilton und Nico Rosberg angewandt, was mitunter zu schwierigen Situationen führt. Trotz der veränderten Ausgangslage will das Team in dieser Saison daran festhalten und demonstrierte diese Absicht bereits beim Grand Prix von Aserbaidschan in Baku.

Dort hatte Hamilton in der Schlussphase darum gebeten, dass Bottas sich zurückfallen lassen möge, um Vettel einzubremsen, der zu diesem Zeitpunkt zwischen den beiden Mercedes-Piloten lag. Doch der Finne musste nicht den Bremsklotz spielen, Hamilton auf die Schützenhilfe seines Teamkollegen verzichten.

Kategorisch ausschließend will Wolff aber nicht, dass er irgendwann im Laufe der Saison im Sinne des Teams ins sportliche Geschehen einzugreifen. "Es könnte gegen Saisonende zu einer Situation kommen, in der einer von beiden mathematisch noch gewinnen könnte, wenn er alle Rennen gewinnt und weder Sebastian noch Lewis punkten. Das würde dann natürlich nicht zählen", sagt er. "Aber bis es soweit ist und so lange beide WM-Chancen haben, möchte ich sie gegeneinander fahren sehen. Das sind wir beiden schuldig."