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Toro Rosso attraktiv: Verkauft Red Bull sein "B-Team"?

Potenzielles Interesse neuer Teams lässt die Toro-Rosso-Aktien wertvoller werden: Verkauft Red Bull seine "B-Mannschaft" Toro Rosso bald?

(Motorsport-Total.com) - Im Zuge der Umstrukturierungen unter den neuen Formel-1-Besitzern von Liberty Media soll die Grand-Prix-Szene wieder mehr Fans anziehen und binden, gleichzeitig sollen die Teams in Zukunft mit ihrem Engagement sogar Geld verdienen können. Dieser Weg zieht neue Interessenten an. Mindestens zwei Unternehmen aus China haben ihren Willen zum Einstieg in die Formel 1 signalisiert. Dieses Interesse lässt den Wert der aktuell involvierten Mannschaften ansteigen.

Titel-Bild zur News: James Key, Franz Tost

Toro Rosso stark aufgestellt: James Key (Technikchef) und Franz Tost (Teamchef) Zoom

Wer sich heutzutage ein bestehendes Team sichern möchte, um einen schnellen Einstieg in die Szene zu realisieren, kommt wohl an Toro Rosso nicht vorbei. Die Mannschaft aus Faenza, die von Red Bull als Nachwuchsschmiede genutzt wird, hat sich in den zurückliegenden Jahren immer weiter auf eigene Füße gestellt. Nach dem Ende der Kundenautos in der Formel 1 war man gezwungen, selbst entsprechende Strukturen zum Bau der Fahrzeuge zu installieren. Dieser Prozess ist weitestgehend abgeschlossen.

Toro Rosso ist mit der Technikmannschaft um Designer James Key gut aufgestellt, in Faenza liefern die insgesamt 350 Mitarbeiter mit einem Jahresbudget von 115 Millionen Euro gute Arbeit ab. Das Team ist für potenzielle Käufer sehr attraktiv. Steht es denn überhaupt zum Verkauf? "Das kommt drauf an, wie Red Bull das Ganze sieht", will sich Teamchef Franz Tost auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com' nicht festlegen. Toro Rosso wurde in den zurückliegenden Jahren immer wieder angeboten, aber nie wirklich veräußert.

"Die Philosophie hat sich zu damals, als wir angefangen haben, völlig geändert. Red Bull und Dietrich Mateschitz haben damals zugesichert bekommen, dass wir mit vier identischen Autos fahren können, um die Synergien bei Red Bull Technology zu nutzen und den Nachwuchs auszubilden", beschreibt Tost. "2009 kam dann der Reglementwechsel, und jetzt sind wir völlig konträr unterwegs. Wir haben inzwischen auch eine Infrastruktur und arbeiten unabhängig von Red Bull Technology."


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Die Zusammenarbeit mit den Kollegen aus Milton Keynes ist immer noch eng, aber per Reglement eingeschränkt. "Wir werden nächstes Jahr das Getriebe von Red Bull haben, auch die Hinterradaufhängung - also alles, was im Rahmen des Reglements möglich ist", sagt der Teamchef. "Und dann hängt es sicherlich von Red Bull ab, wie sie die Zukunft mit zwei Teams sehen, und ob sie das irgendwann verkaufen wollen oder nicht. Aber auch das ist eine Entscheidung von Dietrich Mateschitz (Red-Bull-Eigner; Anm. d. Red.)."