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  • 11.06.2001 00:10

  • von Fabian Hust

Theissen: "Montoya ging das Talent aus..."

Juan-Pablo Montoya musste sich nach dem Rennen Kritik von Dr. Mario Theissen gefallen lassen und suchte nach Erklärungen

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Neuling Juan-Pablo Montoya musste am Kommandostand zusehen, wie Ralf Schumacher zwei Streckenrekorde in Folge in den Asphalt von Montreal brannte um dann anschließend als souveräner Sieger die Ziellinie zu überqueren - nach einem taktisch klugen und fehlerfreien Rennen.

Titel-Bild zur News: Gerhard Berger

Gerhard Berger war von Montoyas-Vorstellung wenig begeistert

Taktisch klug - diese beiden Wörter sind Montoya noch fremd, sonst hätte er sich beim Duell gegen Michael Schumacher in Österreich nicht selbst das Rennen zerstört. Fehlerfrei - diesen Begriff vermisst das Team beim Kolumbianer in den letzten Rennen schmerzlich. In Monaco krachte der 25-Jährige nach wenigen Runden in die Leitplanken, ebenso jetzt in Kanada.

War der Kommentar von Dr. Mario Theissen in Monaco noch sinngemäß gewesen "in Monaco kann so etwas immer einmal passieren", meinte der Deutsche nach dem Rennen in Kanada knallhart: "Da ist ihm zuerst das Talent und dann die Strecke ausgegangen" - eine verschleierte Kritik, die jeder versteht.

Wo ist der Juan-Pablo Montoya geblieben, der in Brasilien ein sensationelles Rennen fuhr und rundenlang führte? Man muss nach diesem sensationellen Rennen aufpassen, Montoya nicht in die falsche Schublade zu stecken - besonders nach den sensationellen Überholmanövern. Der BMW-Williams-Pilot ist in seiner ersten Formel-1-Saison und Montoya war nicht der einzige Fahrer, der so seine liebe Not mit der Strecke hatte.

Montoya selbst konnte sich den Unfall nicht ganz erklären: "Ich weiß nicht genau, was da passiert ist. Ich fuhr nicht zu aggressiv. Vielleicht habe ich einen Fehler gemacht, vielleicht hat aber auch etwas mit dem Auto nicht gestimmt. Es war wirklich seltsam, denn ich bin in allen Runden zuvor genau gleich gefahren, das Auto reagierte jedoch seltsam und das war's dann."

Rubens Barrichello, der direkt hinter Montoya fuhr, musste dem an der Leitplanke entlangschliddernden Montoya ausweichen und krachte dabei selbst in die Streckenbegrenzung. Montoya hakt diese Situation mit einem Schulterzucken ab: "Ich habe ihn nicht berührt. Er musste nur auf das reagieren, was vor ihm passierte."