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Stuck erklärt Vettels Fluch beim Heimspiel

Rennlegende Hans-Joachim Stuck kann sich gut in Sebastian Vettels Lage hineinversetzen: Immenser Druck in der Heimat und durch Teamkollege Mark Webber

(Motorsport-Total.com) - Weltmeister Sebastian Vettel peilt am Sonntag in Hockenheim seinen ersten Heimsieg an. Doch dieses Vorhaben fällt Rennfahrern naturgemäß nicht immer leicht, in die Tat umzusetzen. "Ich kann aus meiner Zeit sagen, dass es in der Heimat immer am schwierigsten war, erfolgreich zu sein", sagt Hans-Joachim Stuck im Gespräch mit 'Sky'. "Die deutschen Grands Prix waren für mich mit einer Ausnahme - als ich für Brabham Dritter wurde - immer eine Katastrophe", so der 74-fache Grand-Prix-Starter in Anspielung auf seinen Podestplatz in Hockenheim 1977.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel steht beim Heimspiel in Hockenheim unter zusätzlichem Druck

Für Vettel steht als beste Platzierung beim Großen Preis von Deutschland ein zweiter Platz aus der Saison 2009 zu Buche. Dieser kam allerdings nicht in Hockenheim, sondern auf dem Nürburgring zu Stande. Im Badischen schaffte der zweimalige Weltmeister bei zwei Starts (2008 und 2010) einen achten und einen dritten Platz.

"Du hast einen Riesendruck und ein Riesendrumherum", kennt Stuck die Nöte der fünf deutschen Fahrer beim Heimspiel aus eigener Erfahrung. "Die müssen vorher Fußball spielen und werden von einer Autogrammstunde zur anderen gezerrt", spricht die mittlerweile 61-Jährige Rennlegende den Stress der Lokalmatadoren an und fügt hinzu: "Hier auf den Tribünen sitzen 90 Prozent deutsche Fans. Die wollen einfach was sehen. Da baut sich ganz unterschwellig ein Druck auf. Der fährt mit und das macht es so schwierig."

Mark Webber teamintern mit Oberwasser

Im teaminternen Duell gegen Mark Webber liegt Vettel nach WM-Punkten derzeit sowohl im Qualifying als auch nach WM-Punkten zurück. "Ich bin unheimlich erstaunt, wie stark der Mark Webber zur Zeit ist", gesteht Stuck und analysiert: "Er scheint sich immer zu Saisonmitte ein bisschen freizuschwimmen und beim Sebastian ist ein bisschen die Leichtigkeit weg."

Mark Webber, Sebastian Vettel

Vettel in der ungewohnten Rolle als Gratulant für Teamkollege Webber Zoom

"Wenn du als Rennfahrer anfängst, ein bisschen nachzudenken, verlierst du Zeit. Du überlegst: Ein bisschen früher aufs Gas, ein bisschen später einlenken", erklärt der zweimalige Le-Mans-Sieger und ehemalige DTM-Champion und präzisiert im Hinblick auf Vettel: " Wenn du einen Lauf hast, ist das kein Thema. Dann bist du einfach obenauf und dann läuft die Geschichte. Jetzt muss er nachdenken, arbeiten und aufholen. Das macht es verdammt schwierig und da macht man auch mal einen Fehler."

Angesprochen auf die gegenwärtige Situation bei Red Bull sagt Stuck: "Im Team ist derjenige die Nummer eins, der vorn ist." Vom gegenseitigen Datenaustausch profitieren sowohl Webber als auch Vettel. "Einer kann vom anderen abschauen und dass Mark Webber Auto fahren kann, wissen wir. Wenn dann beim Sebastian eine Kleinigkeit nicht stimmt, hat er schon ein Problem", so Stuck.

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