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Stewart von Red-Bull-Tief nicht überrascht

Für Formel-1-Legende Jackie Stewart kommt die Frühform von McLaren ebenso wenig überraschend wie der derzeitige Durchhänger des Red-Bull-Teams

(Motorsport-Total.com) - Vorübergehendes Zwischentief oder langfristige Krise? Die Schwächephase des Weltmeister-Teams Red Bull zu Beginn der Formel-1-Saison 2012 hat viele Experten überrascht. Nicht so Jackie Stewart: Für den dreimaligen Champion ist zwar Ferrari "eine Enttäuschung", was die Performance des F2012 angeht, doch als überraschend empfindet er weder die starke Frühform von McLaren noch das Tief bei Red Bull.

Titel-Bild zur News: Christian Horner und Jackie Stewart

Jackie Stewart (rechts) im Gespräch mit Red-Bull-Teamchef Christian Horner

Nach jeder Erfolgsperiode sei es nur natürlich, dass irgendwann ein kleiner Einbruch kommt: "Dass Red Bull ein bisschen ins Wanken gerät, habe ich erwartet. Wenn du zwei erfolgreiche Jahre hintereinander hast, mit den gleichen Fahrern und dem gleichen Team, den gleichen Feiern und den gleichen Bonuszahlungen, dann lässt der Hunger irgendwann nach", glaubt Stewart. "Vielleicht bewahrheitet sich das, aber das wissen wir noch nicht."

Die größte Überraschung ist für den Briten "die schlechte Ferrari-Performance", gleichzeitig ist er aber tief beeindruckt von Fernando "Magic" Alonso, der nach zwei Rennen sensationell die Fahrer-WM anführt: "Alonso ist wahrscheinlich der beste Fahrer im Paddock, was Erfahrung, Wissen und Können angeht." Interessantes Detail am Rande: Alonsos Ferrari-Vertrag läuft offiziell bis Ende 2016, aber "er hat mir selbst erzählt, dass sein Vertrag bis 2017 läuft", behauptet Stewart.

Trotzdem übt er Kritik an Ferrari: "Ich kann mir nicht vorstellen, wie man mit solcher Finanzkraft, mit solchen Anlagen, mit so vielen Leuten Probleme haben kann, in die Top 10 zu kommen", wundert sich der 72-Jährige. "Im Vorjahr dachte ich mir: 'Okay, sie haben einen Fehler gemacht und waren daher nicht von Anfang an konkurrenzfähig, aber McLaren ja auch nicht.' Aber ich ging davon aus, dass sie wegen ihrer gigantischen Ressourcen 2012 wieder vorne sein würden."